Frust durch veränderte Abbiegeregelungen
Staufalle rund um die Bahnhofstraße
In der Köpenicker Bahnhofstraße ist Stau keine Seltenheit. Seit einigen Wochen habe die Situation jedoch ein neues Level erreicht, berichten uns Leser. Grund sind veränderte Abbiegeregelungen an der Kreuzung Friedrichshagener Straße. Diese seien nach den Bauarbeiten der BVG von März bis Juni vorgenommen worden.
Auf dem Abschnitt der Bahnhofstraße zwischen Seelenbinder und Lindenstraße hatte die BVG die Gleise und Fahrleitungen für die Straßenbahnlinien 60, 61, 62, 63 und 68 erneuern lassen. „Nach der Fertigstellung sind die vorher 20 Jahre bestehenden Abbiegeregelungen aus unerfindlichen Gründen geändert worden“, erklärte ein Anwohner aufgebracht in einer Mail an unsere Redaktion. An der Einmündung der Friedrichshagener in die Bahnhofstraße Richtung City gibt es nun nur noch eine Linksabbiegerspur. Dies führe „regelmäßig zu immensem Rückstau bis fast zur Allende-Brücke“. Bis vor Beginn der Bauarbeiten konnten Autofahrer demnach von beiden stadteinwärts führenden Spuren links abbiegen, da es in der Bahnhofstraße auch zwei Anschlussspuren gibt.
Spur für Rechtsabbieger nicht notwendig
Rechtsabbieger seien an dieser Stelle eher die Ausnahme, erklärte ein Anwohner. Eine ausschließlich für Rechtsabbieger vorgesehene Spur sei aus seiner Sicht daher nicht gerechtfertigt. „Wer durch die stets verstopfte Bahnhofstraße in Richtung Mahlsdorf will und aus dem Hinterland kommt, wird nicht über die Friedrichshagener Straße fahren, sondern über die Seelenbinderstraße oder noch nördlicher“, so seine Einschätzung.
Doch damit nicht genug. An der hochfrequentierten Kreuzung Bahnhofstraße Ecke Friedrichshagener Straße haben Autofahrer noch ein zweites Problem ausgemacht. Es betrifft die entgegengesetzte Fahrtrichtung. „In Richtung stadtauswärts, aus der Bahnhofstraße in die Friedrichshagener Straße einbiegend, ist die Rechtsabbieger-Ampelschaltung nicht mehr in Funktion, was nun logischerweise Stau bis zur Lindenstraße zur Folge hat“, lautet die Beschwerde des Mannes. „Da dies jetzt alles nach oder in Zusammenhang mit den Bauarbeiten geändert wurde, könnte ja ein Sinn, der sich dem Pendler verschließt, dahinterstehen. Vielleicht hat man auch nur vergessen, wie es vorher war.“
Stadtrat verweist auf Senatsverwaltung
Die Berliner Woche hat den Stadtrat für Bauen, Stadtentwicklung und öffentliche Ordnung, Rainer Hölmer (SPD), um eine Erklärung gebeten. „Den Unmut der im Stau stehenden Bürgerinnen und Bürger an der Einmündung der Friedrichshagener Straße in die Bahnhofstraße kann ich nachvollziehen“, teilt er mit. Die Markierungen der Abbiegeregelungen in der Friedrichshagener Straße, welche den Ärger ausgelöst haben, seien bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) in der „Abteilung Verkehrsmanagement“ im Zuge der Ampelmodernisierung angeordnet worden. „Dabei hat die SenUVK die Festlegung getroffen, dass aus Sicherheitsgründen ein mehrspuriges Abbiegen ohne getrennte Signalisierung nicht mehr zugelassen werden soll“, so Hölmer. Das Bezirksamt habe auf die Maßnahmen der Senatsverkehrsverwaltung im Hauptstraßennetz an dieser Stelle keinen Einfluss. Das bedeutet wohl, dass der Stau in der Bahnhof- und der Friedrichshagener Straße zum Dauerzustand wird.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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