Senat sieht keinen Bedarf
Tram-Lückenschluss zwischen FEZ Wuhlheide und Ostkreuz kommt nicht
Zu einem Straßenbahn-Lückenschluss entlang der Straße An der Wuhlheide und der Rummelsburger Landstraße wird es nicht kommen. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) sieht dafür keine Notwendigkeit.
„In dem betreffenden Korridor bestehen mit der S-Bahnverbindung zum Bahnhof Ostkreuz sowie parallel verlaufender Straßenbahnverbindungen, beispielsweise in der Wilhelminenhofstraße sowie der Ehrlichstraße, leistungsfähige Alternativangebote“, teilte Staatssekretär Ingmar Streese mit. „Unter diesem Blickwinkel sowie in Anbetracht des zu erwartenden vergleichsweise geringen Nachfragepotenzials ist die benannte Straßenbahnnetzerweiterung auf absehbare Zeit nicht zu rechtfertigen“, erklärte er in einem Schreiben an das Bezirksamt, das Stadtrat Rainer Hölmer (SPD) den Bezirksverordneten vorlegte.
Leichtere Anfahrt zu Veranstaltungen
Für die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken dürfte diese Antwort eine Enttäuschung sein. Die Parteien hatten sich Ende 2019 zusammengetan, um in einem gemeinsamen Antrag den Lückenschluss zwischen Weiskopffstraße und Treskowallee zu fordern. Sie versprechen sich von der schnelleren Verbindung zwischen dem FEZ in der Wuhlheide und dem Regionalbahnhof Ostkreuz einen besseren Anschluss von Köpenick und Schöneweide, des ehemaligen Rundfunkgeländes in der Nalepastraße sowie des gesamten Köpenicker Straßenbahnnetzes. Zugleich begründeten sie ihre Idee mit den zahlreichen Veranstaltungen im FEZ, in der Parkbühne Wuhlheide sowie im Stadion An der Alten Försterei, wobei die Straßenbahn die An- und Abreise erleichtern würde. Im Juni 2020 wurde der Antrag ohne Änderungen in der BVV beschlossen, woraufhin sich der Bezirk an die SenUVK wandte.
Staatssekretär Streese erläuterte, dass der vorgeschlagene Lückenschluss bei der Erarbeitung des jüngsten ÖPNV-Bedarfsplans geprüft worden sei. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen seien jedoch gegenwärtig andere Maßnahmen für das Erreichen der verkehrspolitischen Ziele des Landes Berlin zu priorisieren, lautete das Fazit.
Ganz vom Tisch ist das Thema damit aber nicht, denn 2023 soll der Bedarfsplan aktualisiert werden. „Selbstverständlich wird in diesem Zusammenhang auch der Bedarf der benannten Straßenbahnnetzerweiterung nochmals überprüft werden“, so Streese.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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