Als plötzlich das Licht ausging
Bei Bauarbeiten beschädigtes Kabel legte vor fünf Jahren 30 000 Haushalte lahm
Ein ganz besonderes Ereignis im jährt sich am 19. Februar zum fünften Mal: der große Stromausfall. Um 14.07 Uhr ging plötzlich das Licht aus. Ab diesem Zeitpunkt bis zum 20. Februar 21.22 Uhr waren rund 30 000 Haushalte in den Ortsteilen Köpenick, Müggelheim, Grünau, Bohnsdorf sowie in Teilen des Nachbarbezirks Lichtenberg ohne Elektrizität.
Ursache für den Schaden waren Bauarbeiten an der Salvador-Allende-Brücke, bei denen ein Kabel zerstört wurde. Der Ausfall löste einen Großeinsatz von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und zahlreicher weiterer Hilfsorganisationen aus. So mussten Patienten aus dem Krankenhaus Köpenick verlegt werden, es gab keinen Handyempfang, das Festnetz funktionierte nicht. Im Allende-Viertel mussten mehrere Personen aus Fahrstühlen befreit werden. Hinzu kamen Unterbrechungen bei mehreren Straßenbahnen. Sie standen still und mussten vom THW weggeschleppt werden.
Schulen und Kitas in den betroffenen Ortsteilen blieben am 20. Februar geschlossen. Das Bezirksamt richtete Anlaufstellen für betroffene Bürger ein. So stand ein Einsatzleitwagen des Arbeiter-Samariter-Bundes mit Internet- und Telefonanschluss vor dem Rathaus Köpenick. Mehrere Schulen, an denen es noch Strom gab, boten eine Betreuung und eine Notversorgung mit Essen und Getränken.
Als die Versorgung wieder gesichert war, dankte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) allen Hilfsstäben und betonte: „Die Notsituation hat gezeigt, wie gut die Zivilgesellschaft funktioniert.“
Um künftig für einen solchen Ausnahmezustand besser gerüstet zu sein, wurde im Sommer 2020 ein Katastrophen- Leuchtturm in einem Container in der Hans-Schmidt-Straße eingerichtet. Er soll sicherstellen, dass im Ernstfall durch eine Notstromversorgung die Arbeitsfähigkeit der wichtigsten Behörden aufrechterhalten bleibt und für die Bevölkerung als primäre Versorgungsstelle dienen. Direkt neben dem Container wurde eine Säule mit Ladepunkten für Handys eingerichtet.
Ein Teil des zerstörten Kabels ist inzwischen ein Ausstellungsobjekt im Museum Köpenick am Alten Markt und kann dort besichtigt werden. Ende Juli 2019 hatte Thomas Schäfer, Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, das spezielle Exponat an Bürgermeister Igel überreicht.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.