Als plötzlich das Licht ausging
Bei Bauarbeiten beschädigtes Kabel legte vor fünf Jahren 30 000 Haushalte lahm

Thomas Schäfer (links), Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, überreichte Bürgermeister Oliver Igel im Juli 2019 vor dem Rathaus Köpenick ein Stück des beschädigten Kabels.  | Foto:  Bezirksamt
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  • Thomas Schäfer (links), Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, überreichte Bürgermeister Oliver Igel im Juli 2019 vor dem Rathaus Köpenick ein Stück des beschädigten Kabels.
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Ein ganz besonderes Ereignis im jährt sich am 19. Februar zum fünften Mal: der große Stromausfall. Um 14.07 Uhr ging plötzlich das Licht aus. Ab diesem Zeitpunkt bis zum 20. Februar 21.22 Uhr waren rund 30 000 Haushalte in den Ortsteilen Köpenick, Müggelheim, Grünau, Bohnsdorf sowie in Teilen des Nachbarbezirks Lichtenberg ohne Elektrizität.

Ursache für den Schaden waren Bauarbeiten an der Salvador-Allende-Brücke, bei denen ein Kabel zerstört wurde. Der Ausfall löste einen Großeinsatz von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und zahlreicher weiterer Hilfsorganisationen aus. So mussten Patienten aus dem Krankenhaus Köpenick verlegt werden, es gab keinen Handyempfang, das Festnetz funktionierte nicht. Im Allende-Viertel mussten mehrere Personen aus Fahrstühlen befreit werden. Hinzu kamen Unterbrechungen bei mehreren Straßenbahnen. Sie standen still und mussten vom THW weggeschleppt werden.

Mit Datum und Uhrzeit: Das Kabelstück ist als Exponat ins Museum Köpenick gebracht worden und erinnert dort an den großen Stromausfall.  | Foto: BA Treptow-Köpenick
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Schulen und Kitas in den betroffenen Ortsteilen blieben am 20. Februar geschlossen. Das Bezirksamt richtete Anlaufstellen für betroffene Bürger ein. So stand ein Einsatzleitwagen des Arbeiter-Samariter-Bundes mit Internet- und Telefonanschluss vor dem Rathaus Köpenick. Mehrere Schulen, an denen es noch Strom gab, boten eine Betreuung und eine Notversorgung mit Essen und Getränken.

Als die Versorgung wieder gesichert war, dankte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) allen Hilfsstäben und betonte: „Die Notsituation hat gezeigt, wie gut die Zivilgesellschaft funktioniert.“

Keine Straßenbahn, dafür Einsatzwagen von Rettungskräften: Der Schlossplatz in der Nacht des 19. Februar 2019.  | Foto: BA Treptow-Köpenick
  • Keine Straßenbahn, dafür Einsatzwagen von Rettungskräften: Der Schlossplatz in der Nacht des 19. Februar 2019.
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Um künftig für einen solchen Ausnahmezustand besser gerüstet zu sein, wurde im Sommer 2020 ein Katastrophen- Leuchtturm in einem Container in der Hans-Schmidt-Straße eingerichtet. Er soll sicherstellen, dass im Ernstfall durch eine Notstromversorgung die Arbeitsfähigkeit der wichtigsten Behörden aufrechterhalten bleibt und für die Bevölkerung als primäre Versorgungsstelle dienen. Direkt neben dem Container wurde eine Säule mit Ladepunkten für Handys eingerichtet.

Ein Teil des zerstörten Kabels ist inzwischen ein Ausstellungsobjekt im Museum Köpenick am Alten Markt und kann dort besichtigt werden. Ende Juli 2019 hatte Thomas Schäfer, Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, das spezielle Exponat an Bürgermeister Igel überreicht.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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