Aale für Spree und Müggelsee
Berliner Berufsfischer sorgen für Arterhaltung
Sie möchten auch 2030 Müggelseeaal essen? Dafür haben Fischer Andreas Thamm und seine Kollegen von der Köpenicker Fischervereiningung jetzt den Grundstein gelegt. In Köpenicker Gewässern wurden rund 1,1 Millionen Jungaale ausgesetzt.
Aalversandstelle Hamburg steht auf dem Lkw, der Anfang März auf das Gelände eines Wassersportvereins an der Grünauer Straße fährt. Dort warten Mitarbeiter des Fischereiamts, einer Behörde der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, und fünf Fischer der Köpenicker Fischervereinigung. Dann muss es schnell gehen. Mit einem Kescher werden die Glasaale aus den belüfteten Tanks gefischt, gewogen und dann in die Fischerboote gebracht. Nach rund einer Stunde sind rund 360 Kilo Aal für das Einsetzen in Köpenicker Gewässer bereit. „Die rund sieben Zentimeter langen Glasaale wiegen im Durchschnitt 0,3 Gramm, wir setzen 1,1 Millionen Fische in unsere Gewässer ein“, erklärt Rüdiger Spangenberg, Vorsitzender der Fischervereinigung Köpenick.
Dann legen die Fischerboote ab. Ausgesetzt werden die Jungaale jetzt im Langen See, im Zeuthener See, der Großen Krampe sowie in Seddinsee, Dämeritzsee, der Spree und dem Müggelsee. Fischer Andreas Thamm nimmt Kurs auf sein bevorzugtes Fangrevier, den Müggelsee. Am Nordufer sollen die Aale in die Freiheit entlassen werden. „Wichtig ist eine Stelle mit festem, kieshaltigem Boden, damit die kleinen Aale nicht in den Schlamm schießen und ersticken. Ich setze sie in den Schilfgürtel aus, damit sie nicht leichte Beute von Wasservögeln werden“, erklärt Müggelseefischer Thamm.
Berlinweit haben Fischereiamt und Berufsfischer in diesen Tagen rund zwei Millionen Aale ausgesetzt, auch in der Nähe der Havelchaussee in Charlottenburg. Die Glasaale waren Anfang Januar an der französischen Atlantikküste gefangen und über die Aalversandstelle des Deutschen Fischerei-Verbands nach Berlin gebracht worden. „In rund zehn bis 15 Jahren sind die Aale ausgewachsen. Sie gehen dann hoffentlich meiner Tochter Maria ins Netz“, sagt Andreas Thamm.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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