Gedenktafeln an der Friedrichshagener Straße
Erinnerung an Julius Fromm

Bürgermeister Oliver Igel und Eberhard Aurich vom Heimatverein Köpenick übergeben die Erinnerungstafeln der Öffentlichkeit. | Foto: Ralf Drescher/Heimatverein Köpenick
  • Bürgermeister Oliver Igel und Eberhard Aurich vom Heimatverein Köpenick übergeben die Erinnerungstafeln der Öffentlichkeit.
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Wussten Sie, dass das erste moderne Kondom aus Berlin kam? Es wurde unter der Schutzmarke „Fromms Act“ hergestellt und wurde in Friedrichshagen und später am Rand des Bellevueparks in Köpenick hergestellt.
Dahinter stand der jüdischstämmige Unternehmer Julius Fromm (1883-1945). Der Heimatverein Köpenick hat die Geschichte von Unternehmen und Unternehmer zwei Jahre lang recherchiert und nun am Zugang zu Kaufland mit zwei Informationstafeln gewürdigt.
Fromm hatte 1916 das erste nahtlose Kondom auf den Markt gebracht. Bereits 1919 wurden täglich 150 000 „Frommser“ produziert und im Dreierpack für 72 Pfennig in Drogerien verkauft. Da Julius Fromm jüdischstämmig war, musste er 1938 seine Fabrik verkaufen, er konnte nach England emigrieren. Dort wartete er sehnsüchtig auf das Kriegsende, denn er wollte sein Unternehmen unbedingt in Berlin weiterführen. Daraus wurde nichts, Fromm starb am 12. Mai 1945 im Londoner Exil an Herzversagen.
Fromms Kondome gibt es noch immer, sie werden heute von der Firma MAPA in Zeven/Niedersachsen hergestellt. „Im Rahmen der Recherchen hatte ich dort nachgefragt, ob man uns bei der Finanzierung der Tafeln unterstützen könnte, man hat auf meinen Brief nicht mal geantwortet“, berichtet Eberhard Aurich, der für den Heimatverein Köpenick die Fromm-Erinnerung realisiert hat. Deshalb wurden die beiden Tafeln über die bezirkliche Kiezkasse realisiert.

Autor:

Heimatverein Köpenick aus Köpenick

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