Waschen und Legen nur mit Maske
Jörg und Marlis Seidler sind froh darüber, dass Friseure wieder öffnen dürfen
von Ralf Drescher
Seit Mitte März war coronabedingt auch dem Friseurhandwerk eine Zwangspause verordnet worden. Die neuen Vorschriften von Bund und Ländern lassen jetzt ab 4. Mai unter Bedingungen die Öffnung der Friseursalons wieder zu.
Im Internet haben sich Jörg (64) und Marlis Seidler (62) schon mit den wichtigsten Vorschriften vertraut gemacht. Die hat die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege gerade erst veröffentlicht. „Wir müssen im Salon bei der Arbeit ebenso wie die Kunden eine Mund-Nase-Maske tragen. Alle Leistungen werden nur in Verbindung mit einer Haarwäsche angeboten, Kosmetik an Augenbrauen und Bartschnitte sind verboten“, erklärt Jörg Seidler, der das Familienunternehmen in der Rosentraße gleich hinter dem Köpenicker Rathaus seit fast 40 Jahren betreibt.
Damit sich nicht zu viele Kunden begegnen, haben die beiden eine Art Kundenmanagement eingeführt. Der eine macht Kundentermine zur vollen, der andere zur halben Stunde. Im Laden soll maximal ein Kunde warten. Besetzt werden nur zwei Arbeitsplätze, je einer auf einer Seite des Salons. „Wir haben jetzt noch ein paar Tage für Vorbereitungen und probieren schon, wie wir jeden Kundenplatz wie vorgeschrieben nach jedem Besuch reinigen. Dafür nehmen wir spezielle Desinfektionstücher, und am Kassentresen steht auch Infektionsmittel zur Verfügung“, erläutert Marlis Seidler. Dann klingelt schon wieder das Telefon. Seit die Menschen erfahren haben, dass Friseure Anfang Mai wieder öffnen, versuchen viele, einen Termin zu bekommen. Innerhalb weniger Stunden waren 15 Termine vergeben. Am Telefon werden Kunden darauf hingewiesen, ihren eigenen Mundschutz mitzubringen. Für den Eigenbedarf konnte Marlis Seidler sich in einer kleinen Apotheke im heimatlichen Zeesen mit Mund-Nase-Masken eindecken. Dann klingelt wieder das Telefon, ein Stammkunde ist dran und ergattert einen der letzten Termine am ersten Öffnungstag. „In Ordnung, um 10.30 Uhr und bitte den Mundschutz nicht vergessen“, sagt auch ihm Marlis Seidler zum Abschied.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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