Land Berlin und Wasserbetriebe gründen gemeinsam Regenwasseragentur

Versickerungsbecken vor den Märkten an der Schnellerstraße in Niederschöneweide. | Foto: Ralf Drescher
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Das Land Berlin und die Berliner Wasserbetriebe haben gemeinsam eine Berliner Regenwasseragentur gegründet. Sie ist bei den Wasserbetrieben angesiedelt und soll die Verwaltung, Planer und Bürger bei der Umsetzung dezentraler Lösungen für einen neuen Umgang mit Regenwasser unterstützen.

„Die Gründung der Regenwasseragentur ist ein wichtiger Schritt Berlin als lebenswerte Metropole zu erhalten“, sagt Regine Günther (für Bündnis 90/Grüne), Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. „Neue Herausforderungen wie zunehmende Starkregenereignisse und Hitzewellen durch den beschleunigten Klimawandel verlangen neue Antworten. Die dezentrale Bewirtschaftung von Regenwasser ist hier ein wichtiger Baustein. Die Regenwasseragentur soll zentraler Treiber in der Stadt für diese Anpassungsprozesse werden“, so die Senatorin.

„Durch die rasant zunehmende Verdichtung und Versiegelung Berlins müssen immer größere Mengen Regenwasser abgeleitet und unsere Infrastruktur noch leistungsfähiger gestaltet werden“, erklärt Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Die Ausbaumöglichkeiten der zentralen Systeme sind jedoch begrenzt. Deshalb gewinnt die dezentrale Bewirtschaftung von Regenwasser dort, wo es anfällt, auf Grundstücken oder im Straßenraum, als Ergänzung von Kanalisation und Reinigungsanlangen immer mehr an Bedeutung“, teilt Simon weiter mit.

Wie das künftig in der ganzen Stadt aussehen kann, ist bereits jetzt im Südosten Berlins zu besichtigen. Beim Bau der Möbelmärkte und des Sportmarkts an der Schnellerstraße wurde zwischen Parkplatz und Straße ein riesiges, rund 200 Meter langes und ein Meter tiefes Versickerungsbecken angelegt. Hier passen rund 1000 Kubikmeter Wasser hinein, die nach einem Starkregen langsam im Untergrund versickern. Ähnliche Versickerungsmulden gibt es an den Straßen des Wissenschaftsstandorts Adlershof. Das Wasser der dortigen Hauptstraßen wird in ein biologisches Filterbecken an der Wegedornstraße geleitet und nach der Reinigung in den Teltowkanal geführt. In den beiden je 6000 Quadratmeter großen Filterbecken können pro Jahr rund 300 000 Kubikmeter Regenwasser gereinigt werden.

Eine Internetseite der Agentur wird noch aufgebaut. Daher erster Kontakt nur per E-Mail unter regen@bwb.de.
Versickerungsbecken vor den Märkten an der Schnellerstraße in Niederschöneweide. | Foto: Ralf Drescher
Regenwasserfilter an der Wegedornstraße in Adlershof. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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