Wassertouristen sollen vor Anker gehen – jedoch mit Auflagen
Steganlage nur für kleine Boote?
Vor einigen Monaten gab es bereits einen Test. Caroline Boehnke und ihre Kollegen von der Spree Marine GmbH haben am Luisenhain ein paar Motoryachten vor Anker gelegt.
So könnte es aussehen, wenn der bereits seit rund zehn Jahren geplante Anleger vor dem Luisenhain endlich realisiert wird. Das Unternehmen betreibt seit 2002 eine Hafenanlage gegenüber vom Köpenicker Schloss. Hier liegen Leihboote und Boote, die zum Verkauf stehen. „Wir haben leider oft nur ein oder zwei Plätze für Gastlieger. Gerade hier im Raum Köpenick gibt es Nachfrage nach Plätzen, an denen auch größere Yachten festmachen können“, sagt Caroline Boehnke. Geplant ist eine Steganlage mit zehn Fingern, an denen bis zu 20 Sportboote festmachen können, darunter auch einige bis 20 Metern Länge. Die können nämlich inzwischen auch mit Sportbootführerschein gefahren werden, und setzen sich bei gut situierten Wassersportlern immer mehr durch.
Seit 2017 werden die Anträge in der Bezirksverordnetenversammlung behandelt. Allein der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Grünflächen hat das Projekt Steganlage sechs Mal vertagt. „Unterstützung kam nur vom Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus“, erklärt Caroline Boehnke.
Auf der Bezirksverordnetentagung Ende September wurde nun ein Antrag beschlossen, mit dem der Bezirk aufgefordert wird, den Bau einer Steganlage vor dem Luisenhain zu unterstützen. Allerdings werden dabei Kompromisse eingefordert. So soll die Liegezeit maximal 48 Stunden betragen und die Boote dürfen nicht länger als zehn bis zwölf Meter sein. Der BVV-Beschluss weist sogar die etwas kuriose Forderung auf, dass die Sichtbeziehungen vom Luisenhain zur untergehenden Sonne nicht beeinträchtigt werden sollen.
Geplant ist die Steganlage von Spree Marine ohnehin nur vor dem Teil des Luisenhains, der an die nahe Dammbrücke grenzt. Ob die Investoren von Spree Marine überhaupt mit den jetzt geforderten Einschränkungen leben können und ob der Verzicht auf Boote bis 20 Meter Länge die sechsstellige Investition überhaupt realisierbar macht, das steht noch nicht fest.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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