Wie Ernährung „kuh-l“ sein kann
Die Klasse 4a der Grundschule am Tegelschen Ort gewann zweiten Preis bei Bundeswettbewerb
Ein Junge beißt auf dem Pausenhof in einen Schokoriegel. Das Papier wirft er auf den Boden. Beides geht natürlich nicht. Abfall gehört in die Mülltonne und der Riegel enthält zu viel Zucker sowie Palmöl.
Die Szene stammt aus dem Kurzfilm „Gemüse gewinnt“. Er wurde von der Klasse 4a der Grundschule am Tegelschen Ort produziert und erreichte beim bundesweiten Schülerwettbewerb „Echt kuh-l“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft einen zweiten Platz in dieser Altersklasse.
An dem Wettbewerb um gute und nachhaltige Ernährungsideen hatten sich mehr als 600 Schulen aus ganz Deutschland beteiligt. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „Schulverpflegung“. Die Idee mitzumachen, hätten seine Schüler gehabt, sagt Klassenlehrer Konstantin Schwertner. Ein Mädchen habe von dem Wettbewerb erfahren und die Teilnahme vorgeschlagen. Der Klassenrat habe dann getagt und seine Zustimmung erteilt. Auch dass der eigene Beitrag in einem Film bestehen sollte, sei als Vorschlag aus der Klasse gekommen.
Alle 21 Schüler und Schülerinnen aus der 4a waren in das Projekt eingebunden. Lilli schrieb das Drehbuch und agierte auch als Schauspielerin. Weitere Darstellerinnen und Darsteller waren Ella, Merle, Joel, Hannes, Samuel und Matvey. Anabell war für Maske und Kostüme verantwortlich, Finn führte Regie. Die Botschaft wurde ziemlich deutlich, zwischen witzig und erklärend, manchmal auch dozierend vermittelt. Gesund sind Obst und Gemüse, vor allem dann, wenn sie aus nahegelegenem Anbau, am besten aus dem eigenen Garten kommen. Früchte mit einem weiten Transportweg haben dagegen eine schlechte CO2-Bilanz und Süßwaren wie Schokoriegel sind natürlich nicht gesund.
Ein Lehrstück für Kinder, das die Jury anscheinend überzeugte. Der zweite Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro verbunden. Außerdem gab es für alle Beteiligten eine Urkunde, unterschrieben von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (B’90/Grüne).
Und welche Auswirkungen hatte das Beschäftigen mit ökologisch-korrekter Ernährung auf die Schüler? Essen sie jetzt anders? „Die meisten schon, nicht alle“, heißt es aus der Klasse. In der 4a habe sich aber in Bezug auf die Ernährung schon etwas geändert. „In der Schule noch nicht“.
Nicht ganz nachvollziehbar war, warum ausgerechnet eine Kuh zum Maskottchen für den Wettbewerb ausgewählt wurde. Nichts gegen ein schönes Rindfleisch, aber dieses Tier gilt doch unter Klimaschützern als besonders große CO2-Schleuder. Wahrscheinlich sind die Marketingexperten einfach dem Wortspiel erlegen. Echt kuh-l.
Der Kurzfilm „Gemüse gewinnt“ der Klasse 4a kann auf www.echtkuh-l.de angeschaut werden
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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