Daniela Böhle stellt ihren ersten Roman in Mitte vor
Das Glück der Backstube

Vor dem Interview hat Daniela Böhle für einen Kindergeburtstag gebacken – es schmeckte.  | Foto: Christian Schindler
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Die in Konradshöhe lebende Autorin Daniela Böhle hat einen Roman geschrieben über eine Frau über 40, die immer zu hören bekam, sie sei zu dick. Deswegen erfüllte sie sich einen Traum und machte aus dem Backen ihren Beruf.

Um es gleich vorweg zu sagen: Es geht gut aus. Zudem ist der erste Roman von Daniela Böhle gar nicht so süß, wie es der Titel „Schmetterlinge aus Marzipan“ vermuten läßt. Die Hauptfigur Nina ist frisch geschieden, über vierzig Jahre alt, allein erziehende Mutter eines dem Abitur zustrebenden Sohnes, und in einem Beruf tätig, der nicht unbedingt Traumberuf ist.

Nina ist Chefsekretärin an der Charité. Allerdings nur, weil es nach der Geburt ihres Sohnes schwierig wurde, an das Biologiestudium eine passende Arbeit anzuschließen. Doch noch mehr als der Wechsel vom Hörsaal an den Vorzimmerschreibtisch macht Nina anderes aus ihrer Vergangenheit zu schaffen. Ihre Mutter hielt ihr immer vor, sich beim herzhaften Essen gehen zu lassen. Und dann schien ihr Schicksal der Mutter auch noch recht zu geben: Ihr Mann betrog sie mit anderen Frauen, aktuell bekommt er sogar eine Kind von einer Konkurrentin.

Praktikum am Rüdesheimer Platz

Allerdings geht Nina nicht in einem Meer aus Trauer unter. Mit der Scheidungsauszahlung leistet sie sich und ihrem Sohn eine kleine Wohnung. Und sie erfüllt sich einen großen Traum. Sie, die immer schon gerne buk, ist von den Angeboten einer kleinen Konditorei am Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf so fasziniert, dass sie unbezahlten Urlaub nimmt für ein Praktikum in der Backstube.

Die Autorin dieses Romans, Daniela Böhle, weiß mit Sprache umzugehen. Sie beobachtet genau, formuliert Kritik an Personen und Situationen auch mal böse, ohne ihre Figuren, auch die nicht unbedingt sympathischen, der Lächerlichkeit preiszugeben. Sie war lange auf Lesebühnen unterwegs, hat mal Medizin studiert und dann Kunstgeschichte. Sie arbeitete als Lektorin, und ist heute Redakteurin für das interne Netz des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.

Die Autorin nutzt also kreativ die Sprache, und bringt sie unterhaltsam auf den Punkt. Es war ihr wichtig, einen Roman zu schreiben, der gut ausgeht, auch wenn der Leser genau dieses Ende nicht unbedingt erwartet. Die beschriebenen Rezpte hat sie natürlich ausprobiert.

Schauplatz Tegeler See

Zudem lernt der Leser einiges über Berlin. Wichtig ist im Roman nicht nur der Rüdesheimer Platz, auch der Tegeler See spielt eine Rolle. Schließlich zog Daniela Böhle vor nicht langer Zeit nach Konradshöhe, wo sie mit ihren beiden Kindern lebt.

Daniela Böhle stellt „Schmetterlinge aus Marzipan“ am Sonnabend, 4. Mai, um 15.30 Uhr in der Kunstfabrik Schlot, Invalidenstraße 117, in Mitte vor. Da die Autorin ihr Publikum mit selbst gebackenem Kuchen versorgen möchte, sollte man sich unter info@daniela-boehle anmelden.

Das Buch ist erschienen bei dtv München, hat 320 Seiten und kostet 9,95 Euro (ISBN 978-3-423-21782-8).

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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