App erinnert an Jugendliche
Widerstand auf Scharfenberg
Auch die als Reformschule gegründete Schulfarm Insel Scharfenberg war während der NS-Zeit „gleichgeschaltet“ worden. Aber aus ihren Reihen kamen einige Schüler, die gegen die Naziherrschaft aufbegehrten. Ihre Geschichten finden sich jetzt in der berlinHistory.app.
Dort stellt die Gedenkstätte Deutscher Widerstand insgesamt 22 Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und Prägung vor, die dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstanden. Teilweise spielten sie später auch eine wichtige Rolle in verschiedenen Widerstandsgruppen. Und viele bezahlten ihren Mut mit ihrem Leben.
Bei mehreren der Portraitierten handelt es sich um ehemalige Scharfenberg-Schüler. Zum Beispiel Hermann Natterodt, Hans Lautenschläger, Heinrich Scheel und am bekanntesten Hans Coppi (1916-1942). Sie kamen meist aus kommunistischen Elternhäusern und gehörten zusammen mit weiteren Mitschülern zu einem Netzwerk von Regimegegnern, das sich in der alten Hühnerfarm auf der Insel traf.
Einige davon, wie Hans Coppi, wurden später Mitglied der von der Gestapo titulierten „Roten Kapelle“. Dabei handelte es sich um mehrere, teilweise auch unabhängig voneinander agierenden Widerstandsgruppen, die unter anderem während des Zweiten Weltkriegs Informationen aus Nazideutschland in die Sowjetunion übermittelten. Hans Coppi wurde im September 1942 verhaftet und am 22. Dezember 1942 in Plötzensee hingerichtet. Ebenso wie am 5. August 1943 auch seine Frau Hilde Coppi. Sie hatte am 27. November 1942 im Frauengefängnis in der Barnimstraße in Friedrichshain ihren Sohn Hans Coppi junior zur Welt gebracht.
Die App kann über www.berlinhistory.app abgerufen werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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