30 Jahre Förderverein
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

Nach einem Magister 2000 an der HU Berlin kam der promovierte Historiker Henrik Bispinck über ein Projekt zur Flucht und Abwanderung aus der sowjetischen Besatzungszone seit 1945, Gründung der DDR 1949 bis zum Mauerbau 1961 zur Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. Dabei bearbeitete Bispinck Abschiedsbriefe von Flüchtlingen.

Die vor 30 Jahren entstandene Ausstellung „Flucht im geteilten Deutschland“ wurde von 2003 bis 2005 neu gestaltet, wird jetzt nach 18 Jahren erneuert. Das Begleitbuch zur Ausstellung präsentierte 2005 die ehemalige Schulsenatorin Laurien, mehr als 140.000 Besucher haben die neue Ausstellung gesehen.

1,35 der 4 Millionen Flüchtlinge aus der DDR wurden bei ihren ersten Schritten in der alten Bundesrepublik im Notaufnahmelager Marienfelde begleitet. Eine Zeitzeugin sprach beim Tag der offenen Tür im April zu 70 Jahre Notaufnahmelager von ihrer Motivation, dass nie wieder Deutsche in Deutschland flüchten müssen.

„Der Rückblick in die Vergangenheit ist nicht nur Selbstzweck“, so Henrik Bispinck, Vorsitzender des vor 30 Jahren entstandenen Fördervereins der Erinnerungsstätte: „Aktualitätsbezüge ergeben sich auf dem Gelände.“ 1953 vom ersten Bundespräsidenten Heuss für Flüchtlinge aus der DDR eröffnet, kamen ab 1961 auch Aussiedler ins Notaufnahmelager, seit 2015 ist wieder Hochbetrieb.

Zur Zeit des Notaufnahmelagers bis 1990 bekamen Deutsche aus der DDR einen Laufzettel, mit dem sie ihr Aufnahmeverfahren in die Bundesrepublik mit mehreren Stationen durchliefen, von den Befragungen der drei West-Alliierten über die polizeiliche Anmeldung bis zum dreiköpfigen Aufnahmeausschuss.

Seit 2008 ist die Stiftung Berliner Mauer Träger der Erinnerungsstätte, Kathrin Steinhausen die zuständige Fachreferentin. Geboten wird beispielsweise ein Ausstellungsrundgang mit begleitenden Unterrichtsmaterialien „Deutsch lernen und Geschichte entdecken“: steinhausen@stiftung-berliner-mauer.de. Öffnungszeiten der Ausstellung in der Marienfelder Allee 66-80 Dienstag bis Freitag 9-17, Samstag/Sonntag 11:30-17

Autor:

Klaus de Boor aus Lankwitz

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