Üben für die Geiselnahme
Einsatztrainingszentrum an Polizei übergeben
Für Amokläufe, Geiselnahmen und weitere "besondere Bedrohungslagen" trainiert die Berliner Polizei jetzt in Lankwitz. An der Gallwitzallee wurde ihr ein neues Einsatztrainingszentrum übergeben.
Auf 4000 Quadratmetern auf vier Etagen können die Berliner Polizisten und Polizistinnen jetzt für besondere Einsätze üben. Dafür stehen ihnen eine hochmoderne Raumschießanlage, mehrere Laserschießräume, ein Multifunktionsraum, zahlreiche Lehrsäle, Sport- und Trainingsräume sowie diverse Sondertrainingsbereiche zur Verfügung – dazu zählen eine Trainingswohnung, Übungsflächen auf dem Dach und ein Übungstreppenhaus. Die Schießstände sind mit Schießkinotechnik in Form von Laserbeamern mit Zieldarstellungstechnik und Projektion sowie automatischer Treffererkennung ausgestattet.
In dem neuen Einsatztrainingszentrum könne die Polizei nun auf höchstem technischen Niveau effektiv trainieren, lobte Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik bei der Einweihung der Anlage. "Damit wird gewährleistet, dass die Kolleginnen und Kollegen sich absolut professionell auf unterschiedliche Einsätze vorbereiten können. Das ist von enormer Bedeutung für die Sicherheit meiner Kolleginnen und Kollegen und damit auch für die Sicherheit unserer Stadt", betonte sie.
29 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert. Er wurde aus Stahlbetonfertigteilen hergestellt. Zudem wurden die Wände der Raumschießanlage zur Sicherstellung der Durchschusssicherheit zusätzlich mit 25 Zentimeter breiten Elementen ausgestattet. Durch eine moderne Lüftungstechnik werde in der Raumschießanlage ein optimiertes Strömungsverhalten erreicht, teilte die Berliner Immobilienmanagement GmbH mit, die den Neubau errichtet hat. Dies sei eine "spannende und herausfordernde Maßnahme", gewesen, erklärte Sven Lemiss, Geschäftsführer der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, bei der Einweihung. "Zum einen aufgrund der haustechnischen Komplexität der Anlage. Diese ist vergleichbar mit der eines hochmodernen Laborgebäudes und gehört damit nicht zum Alltagsgeschäft der BIM. Zum anderen fanden die Baumaßnahmen mitten im laufenden Polizeibetrieb auf dem Gelände statt – teilweise mit bis zu 28 Gewerken auf einmal."
„Wer eine professionell agierende Polizei Berlin fordert, der muss für professionelle Rahmenbedingungen Sorge tragen", erklärte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und fuhr fort: "Mit diesem bisher für die Polizei einmaligen Gebäude haben wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung getan und eine wichtige, notwendige Investition für eine fortschrittliche und gut ausgestattete Polizei Berlin getätigt."
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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