Ehemaliges Herrenhaus ist heute Lernort und Denkmal des Monats November

Die prächtige Siemensvilla in der Calandrelli-, Ecke Gärtnerstraße ist heute Bildungsstandort. | Foto: K. Menge
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Lankwitz. Eines der größten und eindrucksvollsten Einfamilienhäuser im Ortsteil Lankwitz steht in der Calandrellistraße. Der kaufmännische Direktor der Berliner Accumulatorenfabrik AG, Friedrich Correns, ließ es 1912 bis 1919 für seine Familie errichten. Die Villa ist Denkmal des Monats.

Das imposante Herrenhaus im Stil des Historismus fällt noch heute durch seine Größe und Gestaltung auf. Das Gebäude entstand an der Ecke Gärtner- und Calandrellistraße mit 73 Räumen auf etwa 37000 Quadratmetern Fläche. Die Architekten Albert Denzel und Fritz Freymüller realisierten ergänzend zu dem eindrucksvollen Bauwerk auf dem Grundstück mehrere Nebengebäude wie ein Pförtnerhaus, ein Gärtnerhaus, ein Teehaus und Gewächshäuser. Das Anwesen wurde als Parklandschaft mit Wasserkunst und Fontänen gestaltet.

Schon beim Anblick der Auffahrt und des mit Säulen geschmückten Eingangsportals wird die Dimension und der repräsentative Charakter deutlich, die im Innern der Villa fortgesetzt wird. Noch heute ist an vielen Stellen die originale Ausstattung erhalten. Das reicht von Details wie Schlüsselbrettern, Fliesen und Badamaturen bis zur Gestaltung von Fenstern und Treppenhäusern.

1925, zwei Jahre nach dem Tod des Hausherren, erwarb Werner Ferdinand von Siemens die Immobilie und ließ durch den Architekten Gustav Clemens Veränderungen an Haus und Garten vornehmen. So entstand auf Wunsch des neuen Eigentümers ein Musiksaal für 400 Gäste. Außerdem wurde der an das Haus angrenzende Rosengarten umgestaltet und die Gewächshäuser wurden abgerissen.

1941 verkaufte die Familie Siemens die gesamte Anlage an den preußischen Staat. Später war die Villa zeitweise Sitz des Ibero-Amerikanischen Institutes und des Musikarchivs der Deutschen Bibliothek. Heute ist das ehemalige Herrenhaus Correns wieder in Privatbesitz und seit 2012 Sitz der Business School Berlin Potsdam und der Medical School Berlin.

Vom ursprünglichen Garten blieb nur ein Teil erhalten. Dazu gehört der alte Baumbestand und die Gartenmauer. Etwa 10000 Quadratmeter Garten mit Teichanlage und Bootshaus wiren in 1950er Jahren verkauft, wurden trocken gelegt und neu bebaut. Seit 1988 steht das Herrenhaus mit allen Nebengebäuden und der verbliebene Garten unter Denkmalschutz.

Ein besonderer Blickfang im Garten der Villa ist das 1914 erbaute Teehaus. Es liegt gegenüber dem Hauptgebäude und grenzt an die historische Gartenmauer, die derzeit saniert wird. Das Teehaus ist nach fortschreitendem Verfall im Jahr 2004 denkmalgerecht restauriert worden. In Abstimmung mit den Denkmalbehörden erstellt der Eigentümer ein Entwicklungs- und Pflegekonzept für das gesamte Denkmal. KM, Quelle Denkmalschutzbehörde Steglitz-Zehlendorf.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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