Jugendliche spielen Dürrenmatt
Jugendtheatergruppe Mater Dolorosa setzt „Die Physiker“ in Szene
Die zu Beginn eines jeden neuen Jahres bringt die Jugendtheatergruppe Mater Dolorosa ein neues Theaterstück auf die Bühne. Nach zwei romantischen Shakespeare-Inszenierungen in den vergangenen Jahren geht es nun in die klassische Moderne.
Auf dem Programm steht das Stück „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt. Obwohl die Anzahl an ermordeten Frauen eher an eine Tragödie denken lässt, gibt es dennoch eine Menge zu lachen – ganz im Stil des Schweizer Dramatikers, der mit „Der Besuch der alten Dame“, „Romulus der Große“ und weiteren Tragikomödien tiefergehenden Inhaltes, bekannt, berühmt und beliebt geworden ist.
Das Drama „Die Physiker“ spielt in einer psychiatrischen Klinik zu Zeiten des Kalten Krieges. Im Mittelpunkt stehen drei Physiker, die sich als Geisteskranke ausgeben. Einer von ihnen hat die sogenannte Weltformel entdeckt, die er zum Schutz der Menschheit geheim halten will. Die beiden anderen sind in Wirklichkeit zwei Agenten, die sich ins Irrenhaus haben einweisen lassen, um an die besagte Formel zu kommen. Als nach und nach die Krankenschwestern der drei Patienten ermordet werden, ermittelt die Polizei. In den Fokus rückt auch die Chefärztin des Irrenhauses. Grundlage für das Stück war die damalige weltpolitische Lage und die Bedrohung durch einen Atomkrieg.
Die Jugendtheatergruppe Mater Dolorosa spielt schon seit 1995 regelmäßig geistliches und weltliches Theater. Die Laiendarsteller sind zwischen drei und 30 Jahre alt. Standen anfangs Krippen-, Martins- und Nikolausspiele auf dem Programm, werden seit 2007 Komödien, Schauspiel und Tragödien aufgeführt. Darunter waren "Ithaka" von Botho Strauß, "Das Haus von Montevideo" von Curt Goetz, "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal und sogar an die großen Klassiker wie Goethes "Faust" wagten sich die jungen Schauspieler mit ihrem Leiter Ansgar Vössing heran.
Die aktuelle Inszenierung der Jugendtheatergruppe ist am Sonnabend, 13. Januar, um 19 Uhr und am Sonntag, 14. Januar, um 17 Uhr, zu sehen. Am darauffolgenden Wochenenden sind weitere Aufführungen geplant: Sonnabend, 20. Januar, 19 Uhr und Sonntag, 21. Januar, 17 Uhr. Ort ist jedes Mal das Gemeindehaus Mater Dolorosa, Kurfürstenstraße 59. Der Eintritt ist kostenlos. Spenden werden am Eingang zur Deckung der Unkosten erbeten. Überschüsse gehen an den Comboni-Pater Gregor in den Südsudan und an die Klosterneugründung der Zisterzienser in Neuzelle. Der Theatersaal öffnet eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung. Rechtzeitiges Erscheinen sichert gute Plätze.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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