Ich war in der Welt zu Hause

Lankwitz. Heimat, ein großes Wort für einen Geburtsort. Habe ich mir jemals die Frage gestellt, wo meine Heimat liegt? Nein, denn ich war weder Vertriebener, noch bin ich Deutschtümler.

Ich entstamme einer alten Berliner Familie, wurde 1936 in Tempelhof geboren, bin in Steglitz aufgewachsen und zur Schule gegangen, habe Bombennächte, Evakuierung und Kapitulation erlebt, mit zehn Jahren aufs Gymnasium Straubing gewechselt und nach 33 Jahren München Heimkehr in meine Geburtsstadt.

Berufliche Hotspots waren Amsterdam, Bukarest, Kuala Lumpur, Manila, Moskau, New York, Prag und Rom. Waren diese Städte auch Heimat für mich? Gewissermaßen ja, denn sobald ich meinen Koffer im Hotelzimmer ausgepackt, das Foto von Frau und Kindern auf dem Nachtkastl platziert, den Blick aus dem Fenster für gut befunden, die Matratze getestet und die Sauberkeit des Bades inspiziert hatte, war das meine Heimat auf Zeit. Manchmal nur für zehn Tage, oft aber weit mehr.

Ich war neugierig auf neue Städte und ihre Bewohner, auf andere Mentalitäten, fremde Gerüche, Flora und Fauna, unbekannte Speisen und Erweiterung meines Horizonts. Ich war in der Welt zu Hause, denn mein Beruf als Verlags-Manager hat dieses Er-Leben ermöglicht, auch wenn meine Familie wenig damit einverstanden war.

Obwohl ich außer deutsch nur englisch sprach, waren Fremdsprachen kein Hindernis für mein Heimatgefühl. Insofern verstehe ich unter Heimat, sich heimelig zu fühlen, angekommen zu sein und menschlich angenommen zu werden. Peter Grothe

Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

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