Lothar Hein liebt den Gemeindepark Lankwitz
Lothar Hein ist Steglitzer Urgestein. In Lichterfelde geboren lebt er seit fast 40 Jahren mit seiner Familie in Lankwitz. Von seiner Wohnung am Teltowkanal ist es nicht weit zu seinem Lieblingsort: der Gemeindepark Lankwitz.
Wir haben uns an der Dreifaltigkeitskirche verabredet. Der weithin sichtbare Kirchturm ist mit seinen 55 Metern Höhe auch für Ortsfremde ein Orientierungspunkt. In seiner Nähe gibt es kleine Geschäfte, das Thalia-Kino, viele Arztpraxen, Restaurants und Kitas. Es ist ein lebendiger Kiez, aus dem Lothar Hein nicht mehr weg möchte. Hier ist auch der Lieblingsort des 68-Jährigen. Doch dies ist nicht der Platz an der Kirche. Es ist der Gemeindepark Lankwitz, der seit vielen Jahren ein beliebtes Ziel für ihn und seine Familie ist.
Wir machen uns auf den Weg dahin: Die verkehrsreiche und laute Paul-Schneider-Straße entlang bis zur Kreuzung Malteserstraße. Hier geht es rechts in die über 100 Jahre alte Parkanlage. Gleich am Anfang, hinter Sträuchern versteckt, befindet sich eine Mini-Golfanlage. „In der Saison treffen wir uns hier heute noch mit Freunden, um eine Runde zu spielen“, erzählt Lothar Hein.
„Da vorn ist das Wildtiergehege“, sagt er dann und deutet auf das eingezäunte Gelände. Am Gehege angelangt, sind auch die ersten Rehe zu sehen. Sie liegen ein paar Meter vom Zaun entfernt und schauen nicht besonders interessiert. Wir wollen sie an den Zaun locken – für ein Foto. Doch vergebens. Es lohnt sich für die Tiere offensichtlich nicht, sich zu erheben. „Vielleicht ist es zu kalt“, vermutet Hein. Er freut sich, dass es das Gehege noch gibt. „Die Tiere beobachten zu können, ist wirklich etwas Tolles. Vor allem für die Kinder.“ Manchmal kommt das Damwild ja auch bis an den Zaun.
Lothar Hein erinnert sich gern an die vielen Spaziergänge durch den Park mit Frau und Tochter. Ein Besuch bei den Tieren musste immer sein. „Weiter hinten gibt es noch Vogelvolieren und ein Gehege für Bergziegen.“ Zum Stichwort Bergziegen fällt Hein eine Episode ein: „An einem Sonntag waren wir wieder einmal im Park unterwegs und entdeckten im Ziegengehege, dass ein junges Zicklein in einer Felsspalte eingeklemmt war. Es waren keine Pfleger vor Ort. Da bin ich über den Zaun geklettert und habe das Tier gerettet“. Für seine Tochter war er der Held des Tages. Noch heute heißt es bei gelegentlichen gemeinsamen Spaziergängen durch den Park „Weißt du noch… ?“
Inzwischen sind wir am Spielplatz angelangt. Erst in diesem Sommer ist der komplett erneuerte Platz eröffnet worden. Mit Kletterburg, Wasserspielplatz und vielen tollen Spielgeräten ist er ein wahres Paradies für Kinder. Aber offensichtlich auch für die ältere Generation, denn Lothar Hein ist begeistert. Für ihn ist der Spielplatz eine kleine Attraktion. „Schön, dass immer wieder in den Park investiert wird.“
Damit meint er auch den Ententeich, unser nächstes Ziel. Auf dem Weg dorthin entdecken wir einen großen Raubvogel, der erhaben über den Baumwipfeln gleitet. „Wahrscheinlich ein Mäusebussard“, vermutet Hein. Genau weiß er es nicht. Auch der Teich ist nach der umfangreichen Sanierung zu einem Schmuckstück geworden. Ein schöner Ort zum Entspannen.
Beim Umrunden des Teiches erzählt Hein, dass er früher oft durch den Park gejoggt ist. „Ich habe lange als Bereichsleiter in der JVA Düppel gearbeitet. Sportliche Aktivitäten waren mein Ausgleich.“ Zum Sporttreiben war und ist der Park nahezu perfekt. Denn hier gibt es einen der wenigen Trimm-dich-Pfade im Bezirk. Manche Geräte sind veraltet, aber es wurden auch neue installiert. Schade findet Hein, dass es die Rodelbahn nicht mehr gibt. „Das war eine kleine, völlig ungefährliche Piste, auf der wir viel Spaß hatten“, erinnert er sich an winterliche Familienausflüge.
Am Ende des Parkspaziergangs sind wir wieder am Wildtiergehege angekommen und bemerken den Platzhirsch. Mit seinem riesigen Geweih sieht er aus der Ferne imposant aus. Ein letzter Versuch, die Tiere an den Zaun zu locken, missglückt jedoch erneut.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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