Schwarz-grüne Zählgemeinschaft will Seniorenwohnanlage loswerden
Auf der Sitzung wurde über zwei Anträge der SPD zur Mudrastraße abgestimmt. Zum einen wurde die Renovierung der Seniorenhäuser gefordert. Alle Mieteinnahmen und sonstigen Gewinne aus der Wohnanlage sollten in diese investiert werden. Im zweiten Antrag forderte die SPD, die freien Wohnungen in der Anlage endlich zu vermieten.
Die Anträge hatten schon eine kleine Odyssee hinter sich. Beide standen zum ersten Mal am 19. März vergangenen Jahr auf der Tagesordnung der BVV und wurden dann in den verschiedensten Ausschüssen immer wieder vertagt. Zuletzt sind sie im Ausschuss für Bauen und Immobilien und im Haushaltsausschuss von der Mehrheit abgelehnt worden. Grund waren die hohen Sanierungskosten von rund acht Millionen Euro. Dass beide Anträge der SPD auch auf der jüngsten BVV-Sitzung keine Mehrheit fanden, war also keine Überraschung.
Vor der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung hatte eine Handvoll Seniorinnen, Politiker und Mitglieder der Stadtteilkonferenz Lankwitz für den Erhalt der Seniorenwohnungen in der Mudrastraße noch einmal demonstriert. Sie warfen dem Bezirk vor, den jetzigen Zustand der Wohnanlage bewusst herbeigeführt zu haben, weil regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen unterblieben seien. "Offensichtlich soll es nur noch wohlhabenden älteren Menschen vorbehalten sein, in Steglitz-Zehlendorf zu wohnen", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Buchta. Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Isabel Miels warf den Verordneten der CDU und Grünen-Fraktion vor, eine Chance verpasst zu haben, die bezirklichen Seniorenwohnungen zu retten und etwas für die Senioren in Lankwitz zu bewegen. "Hierzu sind CDU und Grüne nicht bereit", so ihr Kommentar nach der Abstimmung.
Das Versprechen der schwarz-grünen Zählgemeinschaft, den Prozess bis zur Übergabe der Wohnungen zu begleiten, bezeichnet Miels als Verhöhnung der Senioren. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an den Vorschlag der CDU, den Mietern der Mudrastraße Wohnungen in der nicht weit entfernten Tautenburger Straße anzubieten.
"Die Wohnungen werden auch vom Bezirk vermietet. Sie sind aber viel teurer und ohne Aufzug. Aber daran stößt sich bei der CDU offenbar niemand", so Miels weiter.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.