Schwarz-grüne Zählgemeinschaft will Seniorenwohnanlage loswerden

Vor dem Rathaus demonstrieren Bewohnerinnen der Mudrastraße für den Erhalt ihrer Wohnungen. | Foto: K. Menge
2Bilder
  • Vor dem Rathaus demonstrieren Bewohnerinnen der Mudrastraße für den Erhalt ihrer Wohnungen.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Lankwitz. Das Bezirksamt will die bezirklichen Seniorenwohnhäuser in der Mudrastraße loswerden. Zwei Anträge der SPD-Fraktion wurden mit der Mehrheit der schwarz-grünen Zählgemeinschaft auf der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) abgelehnt.

Auf der Sitzung wurde über zwei Anträge der SPD zur Mudrastraße abgestimmt. Zum einen wurde die Renovierung der Seniorenhäuser gefordert. Alle Mieteinnahmen und sonstigen Gewinne aus der Wohnanlage sollten in diese investiert werden. Im zweiten Antrag forderte die SPD, die freien Wohnungen in der Anlage endlich zu vermieten.

Die Anträge hatten schon eine kleine Odyssee hinter sich. Beide standen zum ersten Mal am 19. März vergangenen Jahr auf der Tagesordnung der BVV und wurden dann in den verschiedensten Ausschüssen immer wieder vertagt. Zuletzt sind sie im Ausschuss für Bauen und Immobilien und im Haushaltsausschuss von der Mehrheit abgelehnt worden. Grund waren die hohen Sanierungskosten von rund acht Millionen Euro. Dass beide Anträge der SPD auch auf der jüngsten BVV-Sitzung keine Mehrheit fanden, war also keine Überraschung.

Vor der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung hatte eine Handvoll Seniorinnen, Politiker und Mitglieder der Stadtteilkonferenz Lankwitz für den Erhalt der Seniorenwohnungen in der Mudrastraße noch einmal demonstriert. Sie warfen dem Bezirk vor, den jetzigen Zustand der Wohnanlage bewusst herbeigeführt zu haben, weil regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen unterblieben seien. "Offensichtlich soll es nur noch wohlhabenden älteren Menschen vorbehalten sein, in Steglitz-Zehlendorf zu wohnen", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Buchta. Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Isabel Miels warf den Verordneten der CDU und Grünen-Fraktion vor, eine Chance verpasst zu haben, die bezirklichen Seniorenwohnungen zu retten und etwas für die Senioren in Lankwitz zu bewegen. "Hierzu sind CDU und Grüne nicht bereit", so ihr Kommentar nach der Abstimmung.

Das Versprechen der schwarz-grünen Zählgemeinschaft, den Prozess bis zur Übergabe der Wohnungen zu begleiten, bezeichnet Miels als Verhöhnung der Senioren. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an den Vorschlag der CDU, den Mietern der Mudrastraße Wohnungen in der nicht weit entfernten Tautenburger Straße anzubieten.

"Die Wohnungen werden auch vom Bezirk vermietet. Sie sind aber viel teurer und ohne Aufzug. Aber daran stößt sich bei der CDU offenbar niemand", so Miels weiter.

Karla Menge / KM
Vor dem Rathaus demonstrieren Bewohnerinnen der Mudrastraße für den Erhalt ihrer Wohnungen. | Foto: K. Menge
Vor der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung demonstrierten einige Seniorinnen, Politiker und Mitglieder der Stadtteilkonferenz Lankwitz für den Erhalt der Seniorenwohnanlage. | Foto: K. Menge
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 142× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 469× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 433× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 869× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.