Marina Bärend sammelt jeden Morgen Müll im Gemeindepark
Lankwitz. Wenn Marina Bärend morgens mit Yorkshire-Terrier Mäxchen in den Gemeindepark Lankwitz geht, ist sie ausgestattet mit Papierpicker, Einmal-Handschuhen und großen Mülltüten für mindestens 50 Liter Inhalt. Denn ihre Tour dient nicht gerade der Erholung.
Marina Bärend hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Gemeindepark für Sauberkeit zu sorgen. Sie lebt seit einigen Jahren am Park und hat sich schon immer über herumliegenden Müll geärgert. „Das ist so ein schöner Park. Den möchte ich gern richtig genießen, wenn ich hier spazieren gehe“, sagt sie. Leider sei das seit einigen Jahren nicht mehr möglich, ohne an jeder Ecke über Unrat zu stolpern. Weil es aber ihrer Meinung nach nicht reicht, immer nur zu meckern und die Schuld beim Staat zu suchen, sammelt sie allmorgendlich den Müll selbst ein. „Der Bezirk schafft das schon lange nicht mehr. Die Gründe sind bekannt: Es gibt zu wenig Personal und das Geld ist auch knapp. Also wollte ich das Grünflächenamt unterstützen“, sagt die engagierte Frau. Inzwischen ist sie offizielle Parkpatin. Und als solche hat sie wortwörtlich alle Hände voll zu tun. An die 800 Tüten Müll sammelt sie im Jahr ein und entsorgt sie ordnungsgemäß im Container.
Anfangs habe eine kleine Tüte gereicht. „Heute brauche ich ohne mindestens einen 50-Liter-Sack gar nicht loszugehen“, sagt die 58-Jährige. Die Vermüllung habe stark zugenommen. „Es ist schlimm, was die Leute in einer Grünanlage entsorgen. Da gibt es nichts, was ich nicht schon gefunden habe: alte Tannenbäume, kaputte Flaschen, Kartons mit Essenresten, Kondome“, zählt sie auf. Aufgrund der großen Mengen Unrat könnte Marina Bärend Unterstützung gebrauchen. „Es wäre toll, wenn mir an ein oder zwei Tagen in der Woche jemand helfen würde", sagt sie.
Natürlich wird sie auch vom Grünflächenamt unterstützt. Wenn es überhand nimmt und auch Sperrmüll in den Sträuchern landet, meldet sie das dem Parkleiter. Ebenso, wenn wieder eine der ohnehin schon wenigen Bänke zerstört wurde.
Marina Bärend hat sich schon immer ehrenamtlich engagiert. Ob im sportlichen Bereich – sie leitet seit 40 Jahren Gymnastikgruppen – oder eben jetzt im Gemeindepark. „Ich kenne den Park von früher. Hier war ich mit meinen Kindern Schlitten fahren und spazieren“, sagt sie. Daher möchte sie, dass jeder die Anlage weiterhin genießen kann. Ohne Dreck und Müll. „Ich finde es wichtig, sich ehrenamtlich einzusetzen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Und es ist schön, wenn man etwa zurückbekommt.“ KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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