Verein TonArt bietet Hobby-Keramikern ideale Bedingungen
Lankwitz. Der Töpferkeller in der Lankwitzer Wohnanlage Mudrastraße ist an diesem Donnerstag Vormittag gut besucht. Etwa zehn Frauen unterschiedlichen Alters gehen hier ihrem Hobby nach. Derzeit entstehen in den geschickten Händen vor allem Weihnachtsaccessoires aus Ton.
Barbara Schmidt ist neu im Verein TonArt, der den Töpferkeller in demokratischer Selbstverwaltung betreibt. Sie hat zipfelbemützte Wichtel und Weihnachtsmänner geformt. Die hübschen Weihnachtsüberraschungen erhalten heute eine Glasur, bevor sie noch einmal gebrannt werden.
„Unsere Mitglieder finden alles vor, was sie brauchen: Ton, Glasuren, Engoben, Werkzeug und Öfen zum Brennen“, sagt Renate Venz, die den Verein leitet. Die Räume und der Brennofen können für einen Monatsbeitrag von 15 Euro genutzt werden. Material und Brennstrom werden nach Verbrauch abgerechnet. Für Hobby-Töpfer und Keramiker ideale Bedingungen, so Venz.
Sie gehört dem Verein seit 1985 an – dem Gründungsjahr. Ursprünglich seien die Kellerräume des Wohnhauses von der Paul-Schneider-Kirchengemeinde genutzt worden. Die Künstlerin und Keramikerin Lise-Dore Hilbert hatte hier mit Kindern aus Problemfamilien therapeutisch gearbeitet. "Als die Mittel der Kirche nicht mehr ausreichten, entstand die Idee, einen Verein zu gründen“, erzählt Renate Venz. Zur Philosophie gehört auch, dass den Mitgliedern größtmögliche Freiheit geboten wird, jederzeit im Keller ohne Kontrolle arbeiten zu können. Jede Frau hat einen eigenen Schlüssel für die Werkstatt.
Das freie Arbeiten genießen die inzwischen fast 40 Mitglieder. Die Mitgliederzahl hat sich innerhalb des vergangenen Jahres mehr als verdoppelt. So lassen sich die Werkstattkosten finanziell leichter tragen.
Seit zwei Monaten ist die 34-jährige Ariadne dabei. „Das ist eine nette Runde hier und eine schöne Mischung“, sagt sie. Sie mag es, etwas mit den Händen zu machen und findet bei er Arbeit mit Ton auch Entspannung.
Die entspannende, ja fast therapeutische Wirkung des Töpferns können auch die „alten Hasen“ Ilona Vollrath und Marlies Golz bestätigen. „Es hat etwas Meditatives und hilft bei der Stressbewältigung“, sagen sie. Und beim Schlagen des Tonklumpens, um ihn geschmeidig zu machen, ließe sich wunderbar Frust abbauen. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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