Leckerli aus dem Futterautomaten
Füttern verboten – zum Wohl der Tiere in den Gehegen des Gemeindeparks

Die Ziegen, Schafe, Hühner und die Wildtiere fühlen sich im Gemeindepark wohl – auch ohne zusätzliches Futter von den Besuchern. | Foto: K. Rabe
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  • Die Ziegen, Schafe, Hühner und die Wildtiere fühlen sich im Gemeindepark wohl – auch ohne zusätzliches Futter von den Besuchern.
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Der Gemeindepark Lankwitz ist nicht nur für Bewohner der unmittelbaren Nachbarschaft ein beliebtes Ziel. Dorthin zieht es auch Familien aus dem weiteren Umfeld. Grund für die Beliebtheit sind nicht zuletzt die Tiergehege. Dort können Schafe, Ziege, Hühner, Damwild und Mufflons aus nächster Nähe bewundert werden. Allerdings ist seit Beginn des Jahres das Füttern der Tiere strikt verboten.

Jahrelang konnten die Besucher die Tiere in den Gehegen füttern. Es war vor allem für die Kinder ein Erlebnis, wenn ihnen Schafe, Ziegen oder Mufflons aus der Hand fraßen. Doch für die Tiere waren die Leckereien am Zaun nicht immer gesund. Die meisten Besucher haben die Tiere mit Lebensmitteln gefüttert, die erlaubt waren. Aber nicht nur. „Unter anderem landeten beispielsweise Chips, geröstete Nüsse, schädliches oder vergammeltes Gemüse im Gehege“, informiert Stadtrat Urban Aykal (Grüne) auf Anfrage der Berliner Woche. Allein dadurch hätten die Tiere teilweise massives Übergewicht und damit einhergehende Krankheiten wie Leber- und Nierenschäden, Arthrose und weitere Gelenkerkrankungen sowie Probleme mit den Pfoten und Klauen, so Aykal weiter. Dazu käme, dass ein großer Reinigungsaufwand nötig sei, um die Tiere von schädlichem Futter fernzuhalten. Ein weiterer Grund für das Fütterungsverbot ist der zunehmende Rattenbefall. Denn durch die Lebensmittel wurden Ratten angelockt.

Das generelle Fütterungsverbot, das seit Februar in den Tiergehegen gilt, wird von den Tierpflegern befürwortet. „Seit dem Verbot ist zu erkennen, dass die Tiere wesentlich fitter, beweglicher und vitaler wirken als vorher“, erklärt Stadtrat Aykal. Und noch etwas fällt auf: Die Vegetation rund um die Tiergehege hat sich merklich erholt, weil Blätter und junge Triebe der Pflanzen an den Gehegen nicht mehr zum Verfüttern abgerupft werden.

Seit Februar gibt es ein striktes Fütterungsverbot.  | Foto:  K. Rabe
  • Seit Februar gibt es ein striktes Fütterungsverbot.
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Schade sei das Verbot trotzdem, findet Marcel Eupen. „Das Füttern der Wildtiere ist ein Spaß für Groß und Klein und ein tolles Erlebnis und auch die Tiere haben die Streicheleinheiten genossen“, sagt der Lankwitzer, der das Fütterungsverbot ausdrücklich begrüßt und befürwortet, wenn die Tiere dadurch geschützt werden. Um den Schutz der Tiere zu gewährleisten, aber auch Füttern und Streicheln zu ermöglichen, regt Eupen das Aufstellen von Futterautomaten für die Wildtiere an. Das wird in vielen Tiergehegen bereits praktiziert. Als Futter könnte spezielles Ergänzungsfutter für Tiere in freier Wildbahn zum Einsatz kommen.

Die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat diese Idee aufgegriffen und einen entsprechenden Antrag eingebracht. Das Bezirksamt soll prüfen, ob die Tiergehege im Gemeindepark mit Futterautomaten für Wildtiere ausgestattet werden können. In den Automaten wird das Futter in wiederverwendbaren Schachteln eingefüllt. Besucher können die Schachteln für 50 Cent erwerben. Der Automat soll mit Solarstrom betrieben und der Erlös aus dem Verkauf des Futter direkt wieder in neues Futter investiert werden. „Über den Antrag wird erstmals im Fachausschuss für Grünflächen, Natur, Umwelt am 20. Juni beraten“, sagt Aykal. Und er versichert auch, dass die Tiere ausreichend Futter von den Tierpflegern erhalten. Sie würden auch trotzdem zum Zaun kommen und sich streicheln lassen, wenn sie es möchten. „Die Besucher reagieren überwiegend verständnisvoll und akzeptieren das Fütterungsverbot“, sagt er.

Die Ziegen, Schafe, Hühner und die Wildtiere fühlen sich im Gemeindepark wohl – auch ohne zusätzliches Futter von den Besuchern. | Foto: K. Rabe
Seit Februar gibt es ein striktes Fütterungsverbot.  | Foto:  K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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