Anwohner wollen Einbahnstraße / Bezirk sieht keine Not
Die Anwohner sind genervt vom täglichen Chaos und haben einen Vorschlag: Würde die Straße zur Einbahnstraße, könnte sich die Situation wie von selbst entspannen.
Doch die Untere Straßenverkehrsbehörde des Bezirks sieht das anders. So einfach wäre es nicht, eine Einbahnstraßenregelung einzuführen. Auch das würde zu Problemen führen, prophezeit Ralf Lehmann-Tag, Leiter der Behörde. Einbahnstraßen würden den Fließverkehr aufgrund des fehlenden Gegenverkehrs trotz Tempo-30-Anordnung beschleunigen, vermutet Lehmann-Tag. Andererseits müsse man mit mehr Verkehr rechnen, weil Autofahrer Umwege fahren müssen, um ihr Fahrziel zu erreichen. "Einbahnstraßen belasten außerdem umliegende Nebenstraßen, welche zur Ausweichroute werden, wenn Autofahrer in die entgegengesetzte Fahrtrichtung müssen", sagt der Fachmann.
Außerdem, so Lehmann-Tag, sei die Straßen breit genug, so dass zwei Fahrzeuge langsam aneinander vorbeifahren können.
In der Seydlitzstraße auf der anderen Seite der Kaiser-Wilhelm-Straße wird darüber nachgedacht, auf dem Abschnitt bis zur Elisabethstraße die Parkordnung zu ändern. Derzeit ist hier das halbseitige Gehwegparken angeordnet. Für Lehmann-Tag nicht nachvollziehbar. Die Straße sei hier so breit, dass die Autofahrer dazu verführt werden, schneller zu fahren, als erlaubt. Auch hier gilt Tempo 30. Die jetzige Parkordnung soll nun überarbeitet werden, um so eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs und der Geschwindigkeit zu erreichen. Gemeinsam mit der zuständigen Polizeibehörde soll in nächster Zeit entschieden werden, das Parken mit vier Rädern auf der Fahrbahn anzuordnen. Ausgenommen soll der Bereich der Ampelkreuzung Kaiser-Wilhelm-Straße werden.
Was das von den Anwohner beschriebene erhöhte Verkehrsaufkommen vor der Paul-Schneider-Schule zu Unterrichtsbeginn betrifft, wird von der Unteren Verkehrsbehörde ebenfalls nicht als Problem angesehen. Es gäbe genug Maßnahmen zur Schulwegsicherung. Einen Beitrag zur Entspannung der Situation zu Unterrichtsbeginn könnten die Eltern selbst leisten: "Mit Disziplin und Rücksichtnahme und auch damit, das Auto für den Weg zur Schule möglichst stehen zu lassen", rät Lehmann-Tag.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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