Lübars. Der Prozess um den Mord an Christin R. wird noch bis Januar verhandelt. Weitere Zeugen werden angehört. Wann das Urteil fällt, steht noch nicht fest.
Über das Gewaltverbrechen an der jungen Pferdewirtin verhandelt das Landgericht Berlin seit März dieses Jahres. Hauptangeklagte sind der Springreiter Robin H., der damalige Freund des 21-jährigen Opfers, und seine Mutter. Drei weitere mutmaßliche Komplizen müssen sich ebenfalls verantworten. Die junge Frau wurde laut Anklage am 20. Juni 2012 zu einem abgelegenen Parkplatz am Freibad Lübars gelockt. Ein heute 23 Jahre alter Angeklagter soll die Berlinerin als Auftragskiller mit einem Seil erdrosselt haben. Eine Spaziergängerin hatte die Tote entdeckt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Mordkomplott aus. Robin H. und dessen Mutter sollen den Mord aus Habgier geplant haben, um an Millionen aus Lebensversicherungen der jungen Frau zu kommen. Zu Beginn der Ermittlungen war die Polizei von der Existenz einer Lebensversicherung im Wert von 245 000 Euro ausgegangen (wir berichteten). Später stellte sich heraus, dass noch eine Reihe weiterer Versicherungspolicen existierte.
Versuchte Vergiftung
Die Mutter, eine Anlageberaterin, soll zudem schon im April 2012 versucht haben, Christin R. in der Küche eines Reiterhofs zu erstechen.
Als einzige der fünf Angeklagten hat bisher eine damals in den Hauptangeklagten Robin H. verliebte Verkäuferin gestanden. Die inzwischen 28-Jährige räumte einen Vergiftungsversuch der Pferdewirtin ein. Ihr sei gesagt worden, es solle nach Raubmord aussehen, damit die Versicherung zahle.
In den bisher 24 Verhandlungstagen hat das Gericht zahlreiche Zeugen vernommen. Darunter waren auch die Eltern und Geschwister des Mordopfers. Der Prozess wird mit der Vernehmung weitere Zeugen fortgesetzt. Wann das Urteil fällt, ist laut Gericht noch ungewiss. Den Angeklagten drohen lebenslange Haftstrafen.
Ulrike Kiefert / uk
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