Pferdesportabteilung feiert 25-jähriges Jubiläum
"Das ist nicht nur ein schönes Jubiläum, sondern auch eine tolle Zeit, die der Klub und der Reiterhof gemeinsam zurückgelegt haben", sagt Qualitz. Ob Dressur oder Springreiten, ob Breiten- oder Leistungssport - beim 1. FC findet jeder Pferdesportbegeisterte ein zu Hause. Zurzeit sind es 86 Reiter , die ihre Leidenschaft hier ausleben. Eine von ihnen ist Vorstandsmitglied Petra Knop, seit zwölf Jahren im Klub, von Kindesbeinen an aber schon dem Pferdesport verhaftet. "Niemand aus meiner Familie ist geritten. Niemand weiß, warum ich dieses Gen in mir trage", erzählt sie. Bei meiner Tochter sei es ganz anders: "Die konnte reiten, noch bevor sie laufen konnte." Die außergewöhnliche Kombination von Mensch, Tier und Natur sei das am Reitsport Faszinierendste. "Man kann beim Reiten den Alltag komplett ausblenden. Es existiert nichts als das Pferd und du selbst. Aber wer diesen Virus nicht in sich trägt, kann es vermutlich nicht begreifen", sagt Petra Knop.
Seit 13 Jahren gibt es an jedem ersten Wochenende im September das große Dressur- und Springturnier, das der 1. FC gemeinsam mit dem Ländlichen Reitverein Lübars veranstaltet. Ohnehin steht das Dorf am Rande der Großstadt ganz in Zeichen des Pferdesports: Es gibt fünf Vereine, in denen man den Reitsport erlernen und betreiben kann. Hinzu kommen sieben Reiterhöfe und diverse Unternehmen wie zum Beispiel Futterbetriebe, die ohne den Reitsport nicht existieren würden.
Nun drohen aber dunkle Wolken über Lübars aufzuziehen: Eine Novellierung des Umweltschutzgesetzes, die für den März 2013 vorgesehen ist, könnte für die Reiterhöfe in Lübars, die alle in einem Landschaftsschutzgebiet liegen, dramatische Folgen haben. "Wir werden hier nur geduldet", erklärt Qualitz den Hintergrund. Koppelhaltung und das Reiten seien in so einem Gebiet eigentlich verboten. Nun habe es erste Anzeichen aus dem Umweltamt gegeben, dass es mit der Novellierung des Gesetzes fortan auch keine Duldung mehr geben könnte. "Erst Naturschutz, dann Tierhaltung - ganz zu schweigen vom Pferdesport, den man scheinbar zurückdrängen möchte", mutmaßt Qualitz. Eine Folge wäre, dass die Pferde nicht mehr auf den Koppeln gehalten werden dürften. "Wer stellt sein Pferd auf einem Reiterhof ein, wenn es nicht auf die Koppel darf?", stellt Qualitz die rhetorische Frage, um sie sogleich zu beantworten: "Natürlich niemand."
Pferdefreunde und die Tiere selbst würden der Natur aber nichts zu Leide tun. "Meine Familie, die hier seit 320 Jahren ansässig ist, hat dieses Landschaftsschutzgebiet mit geprägt. Ich weiß zwar noch nicht, was genau da auf uns zukommen wird. Aber ich befürchte, dass wir um unsere Existenzen kämpfen werden."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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