Das Ziel heißt sofortiger Wiederaufstieg: 1. FC Lübars steigt in die Bezirksliga ab
Lübars. Der 1. FC Lübars ist nach vier Jahren wieder aus der Fußball-Landesliga abgestiegen. In einem Herzschlagfinale musste man ausgerechnet dem Lokalrivalen Wittenauer SC Concordia den Vortritt lassen.
Dabei hatte es der 1. FC selbst in der Hand, mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen den TuS Makkabi an den Wittenauern, die zeitgleich eine 0:6-Klatsche gegen den DJK Schwarz-Weiß Neukölln kassiert hatten, vorbeizuziehen. Doch am Ende reichte es für aufopferungsvoll kämpfende Lübarser nicht: Mit 1:2 ging das letzte Spiel gegen den Vizemeister verloren.
„Wir sind schon sehr enttäuscht, weil die Jungs heute eine Mannschaftsleistung abgeliefert haben, die wir in den letzten Wochen vermisst haben“, brachte es Michael Reinke, Vorsitzender beim 1. FC Lübars, auf den Punkt. „Vom Potential her hätte diese Situation, dass wir überhaupt in Abstiegsgefahr geraten, gar nicht erst eintreten dürfen.“ Reinke selbst gestand dabei aber auch einen Fehler ein: „Ich habe zu spät den Trainer gewechselt.“ Ex-Coach Thomas Pyrrhus habe schon über eine längere Zeit keinen richtigen Zugang mehr zur Mannschaft gehabt. Und da Reinke und Pyrrhus befreundet sind, habe der Vorsitzende zu spät reagiert. „Das war mein persönlicher Fehler. Hätte ich früher eingegriffen, hätten wir vielleicht noch ein paar Punkte mehr eingefahren.“ Mit zehn Siegen, drei Unentschieden und 17 Niederlagen fehlten am Ende drei Punkte bis zum rettenden Ufer. Insbesondere in der Rückrunde gingen viele Partien unnötiger Weise verloren – und der Wittenauer SC, der in der Winterpause noch völlig abgeschlagen zurück lag, war Woche für Woche immer ein kleines Stückchen näher gekommen und erst am vorletzten Spieltag in der Tabelle an den Lübarsern vorbei gezogen.
In jedem Fall wird der 1. FC mit Trainer Benno Schaller, der im April den Posten von Pyrrhus übernommen hatte, in die neue Spielzeit in der Bezirksliga gehen. Und das Ziel ist nicht weniger als der sofortige Wiederaufstieg: „Wir werden versuchen, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen, die direkt in die Landesliga zurückkehren wird“, gab sich Reinke kämpferisch.
Vereinsvorsitzender kritisiert Anfragen anderer Klubs
Ob für die Mission: Wiederaufstieg Toptorjäger Arthur Fell, der in der abgelaufenen Spielzeit 23 Treffer erzielen konnte, weiterhin das Trikot der Lübarser tragen wird, bleibt indes offen. „Arthur hat viele Angebote von anderen Vereinen. Es könnte aber auch sein, dass er zum Jahresende mit Frau und Kind wieder nach Nordrhein-Westfalen zurückkehren und deshalb zumindest noch ein halbes Jahr für uns spielen wird“, erklärte Reinke, der im gleichen Atemzug das Verhalten anderer Klubs in der Causa Fell heftig kritisierte: „Viele Vereine, für die ihre Saison längst gelaufen war, haben sich bereits in den letzten Wochen telefonisch bei Arthur gemeldet, obwohl sie wussten, dass wir hier gegen den Abstieg kämpfen. Und das empfinde ich als äußerst unfair!“ min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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