Umstrittene Straßenöffnung
Anwohner des Alten Bernauer Heerwegs protestieren

Eine mögliche Öffnung des Alten Bernauer Heerweges erregt die Gemüter im Bezirk. In der Bezirksverordnetenversammlung am 14. November gibt es dazu gleich sechs Bürgeranfragen.

Als der Alte Bernauer Heerweg im Mai 1985 seinen Namen erhielt, sollte er an eine lange vergangene Schlacht erinnern. Am 24. April 1432 wehrten die Bernauer Bürger tapfer ein anrückendes Hussitenheer ab. Jetzt entwickelt sich die Straße in Lübars zum Schauplatz eines heftigen Streits über die Verkehrspolitik im gesamten Bezirk.

Anlass ist ein Antrag der CDU in der Bezirksverordentenversammlung (BVV), den zwischen Wittenauer und Quickborner Straße für den Autoverkehr gesperrten Alten Bernauer Heerweg wieder als Straße herzurichten. Verwaltungstechnisch sei dies ohne großen Aufwand möglich, da die Strecke nicht offiziell als Straße entwidmet ist. Der CDU-Antrag soll den Verkehr in Reinickendorf entlasten, wenn voraussichtlich in den Jahren 2020/21 die Autobahn A 111 saniert wird und sich viele Autofahrer dann Wege innerhalb der Stadt suchen werden.

Gerade das Dorf Lübars, in seiner Gesamtheit ein Denkmal, soll damit vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Der Antrag war am 10. Oktober mit den Stimmen von CDU, AfD und FDP gegen die Stimmen der anderen Parteien beschlossen worden.

Ist die Straße ohnehin zu eng?

Anwohner der verkehrsberuhigten Nebenstraßen des Alten Bernauer Heerweges fürchten nun, dass vom künftigen Durchgangsverkehr Gefahren für spielende Kinder und Fußgänger ausgingen, zumal der jetzt noch gesperrte Teil der Straße sehr eng sei.

Kritik kommt auch von der SPD: „Die CDU ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Straßenbau zu mehr Verkehr führt“, sagt die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in der BVV, Angela Budweg. Auch der Dorfkern von Lübars werde nicht entlastet, da der Verkehr in allen zuführenden Straßen zunehmen werde. Das könne nur mit einer Fortsetzung des Alten Bernauer Heerweges östlich der Quickborner Straße Richtung Pankow verhindert werden.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Marco Käber vermisst zudem eine angemessene Bürgerbeteiligung: Die CDU habe zwar einen Runden Tisch mit allen Beteiligten angekündigt, aber vorher schon mal ihren Antrag beschließen lassen.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 282× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 910× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 447× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.