Reinickendorfer Schüler experimentieren im Fraunhofer Heinrich-Hertz Institut

"Forschen macht Spaß": Artur und Cecilie basteln mit Jens Faber eine Mini-Solaranlage. | Foto: Berit Müller
6Bilder
  • "Forschen macht Spaß": Artur und Cecilie basteln mit Jens Faber eine Mini-Solaranlage.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Märkisches Viertel. Für die Drittklässler der Charlie-Chaplin-Grundschule brachte der jüngste Ausflug nicht nur eine nette Abwechslung vom Unterrichtsalltag – sondern auch erste wissenschaftliche Erkenntnisse. „Forschen macht Spaß“ heißt das Projekt, das die Kinder ins Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut führte.

Artur muss erst mal etwas Wichtiges loswerden: „Meine Name schreibt sich nicht mit h und spricht sich auch nicht mit h“, sagt der Zehnjährige. Nun, da das geklärt ist, kann er sich aufs Experiment konzentrieren und bastelt mit Feuereifer an der Mini-Solaranlage. Fast muss Jens Faber, Wissenschaftler im Ruhestand und ehrenamtlicher Teamleiter, den Elan des Jungen ein bisschen bremsen. Denn auch die beiden anderen Kinder in seinem Forscher-Team sollen ja zum Zuge kommen. Und Cecilie will gerade wissen, wo dieser Draht hinsoll, der noch fehlt, damit die Anlage funktioniert und das Lämpchen endlich leuchtet.

„Forschen macht Spaß“

22 Drittklässler der Charlie-Chaplin-Grundschule aus dem Märkischen Viertel haben Ende Juni das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) am Charlottenburger Einsteinufer besucht. Den Ausflug möglich machte die Initiative „Forschen macht Spaß“ der Gesellschaft von Freunden des Heinrich-Hertz-Instituts. Der Förderverein bietet mit Unterstützung des HHI Grundschulkindern einen ersten Einblick in die Welt der Wissenschaft und Forschung. Ziel ist es, mit spannenden kleinen Experimenten schon bei den Jüngsten das Interesse für die so genannten MINT-Fächer zu wecken: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

„Wir brauchen den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs“, sagt Godehard Walf, Initiator des Projekts und Vorstandsmitglied des Fördervereins. Nach 40 Jahren im HHI nutzt der Ingenieur im Ruhestand seinen reichen Erfahrungsschatz und sein Wissen, um Kinder fürs Forschen zu begeistern. „Damit erst an der Oberschule anzufangen, wäre doch viel zu spät“, sagt Walf. „Je früher sich das Interesse entwickelt, desto besser.“ Am Projekttag geht es ihm und seinem Ehrenamtler-Team aber nicht um Wissensvermittlung. „Spaß sollen die Kinder haben, nur so können wir sie kriegen.“

Für die Kinder kostenlos

Zu Beginn eines jeden Besuchs lernen die Klassen die Arbeit in einem Forschungsinstitut kennen – per interaktivem Vortrag, der anschaulich, kindgerecht und kurz ist. In kleinen Teams geht’s dann an einfache technische Experimente zum Thema erneuerbare Energien. Die Kinder basteln Windräder, lassen Mini-E-Mobile fahren und bringen Glühbirnen mit kleinen, LED-betriebenen Solarmodellen zum Leuchten.

Ihren Fortschritt tragen sie dabei in Versuchsprotokolle ein und freuen sich am Ende über eine Teilnahmeurkunde. Auch Artur hält schließlich sein eigenes Schriftstück in den Händen, inspiziert es gleich eingehend und stellt zufrieden fest, dass sein Name korrekt draufsteht – ohne h.

„Forschen macht Spaß“ fand seit November 2013 achtmal am Fraunhofer HHI statt. Dank ehrenamtlicher Tätigkeit der Betreuer und der Unterstützung des Instituts ist die Teilnahme für die Kinder kostenlos. bm

Mehr Informationen zum Projekt gibt es unter www.forschen-macht-spaß.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 457× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 572× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 305× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 432× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.