Ein Jahr mit der Kunst
Ausstellung zu 50 Jahren Graphothek Berlin

Der Frohnauer Musiker Bardo Henning spielte zur Ausstelungseröffnung. Ihm lauschen Kulturstadträtin Katrin Schultze-Berndt und Kunstamtsleiterin Dr. Cornelia Gerner. | Foto: Christian Schindler
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  • Der Frohnauer Musiker Bardo Henning spielte zur Ausstelungseröffnung. Ihm lauschen Kulturstadträtin Katrin Schultze-Berndt und Kunstamtsleiterin Dr. Cornelia Gerner.
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Seit 50 Jahren kann in Reinickendorf Kunst ausgeliehen werden. Die neue Graphothek-Ausstellung „Ein Jahr bei mir“ stellt einige Nutzer vor.

Einen originellen Vergleich stellt Constantin Gerner an. Der Projektleiter einer Online-Marketing-Agentur vergleicht die Graphothek-Berlin mit einer Videothek, nur dass es da eben Bilder gebe, für wenig Geld und für einen langen Zeitraum. Und natürlich, möchte man hinzufügen: Die Bilder laufen hier nicht, sie stehen still und laden ein zu intensiver Betrachtung. Wer für ein Jahr ein Bild zu Hause aufhängt, macht eine andere Erfahrung mit der Kunst als der Museumsbesucher, der sich im Schnitt oft nur Minuten Zeit nimmt für ein einzelnes Kunstwerk.

Für die Ausstellung „Ein Jahr bei mir. Die Graphothek und ihre Liebhaber“ haben sich Autorin Florina Limberg und Fotografin Patricia Schichl auf die Suche nach der Leidenschaft gemacht, die Menschen motiviert, Kunst auf Zeit in ihre Wohnung zu holen. Der Platz im Privaten kann sehr unterschiedlich sein. Manchmal hängt die Kunst über dem Bett, ein anderes Mal dekorativ im Wohnzimmer. Eine Zahnärztin in Lichterfelde stattet regelmäßig ihre Praxis mit Kunst aus der Sammlung im Fontane-Haus aus.

Dabei sind die entliehenen Werke alles andere als preisgünstige Dekoration, die Wohnungen die Würde kleiner Kunstsammlungen verleihen sollen. Immer wieder geht es in den Gesprächen um die Faszination von Motiven und Techniken. Manches Kunstwerk wird gezielt gesucht, anderes ist Zufall beim Stöbern.

6000 Werke ausleihbar

Oft bringt die Kunst Besucher und Gastgeber ins Gespräch. Und manchmal ist sie Stein des Anstoßes. Eine Referentin aus dem Bundesverwaltungsamt berichtet, dass von ihr beherbergte Flüchtlingsfamilien irritiert waren von Akt-Bildern – und zugleich fasziniert von der Möglichkeit, Kunst überhaupt auszuleihen. Der Bestand der öffentliche Kunstausleihe Graphothek Berlin, Königshorster Straße 6, umfasst 6000 Werke.

Die Ausstellung „Ein Jahr bei mir“ ist dort bis zum 12. Oktober zu den regulären Öffnungszeiten montags und donnerstags von 15 bis 19 Uhr, dienstags von 13 bis 17 Uhr und freitags von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.

Die Jahreskarte Standard (Ausleihe von drei Grafiken für ein Jahr) kostet 25 Euro, ermäßigt 12,50 Euro. Der 40-seitige Katalog ist ebenfalls kostenfrei erhältlich.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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