Glücklich trotz Corona-Krise
Martha Cante feierte ihren 105. Geburtstag

Trotz der durch die Corona-Krise bedingten Besuchersperre gelang es der Alloheim Seniorenresidenz „Märkisches Viertel“, den 105. Geburtstag ihrer Bewohnerin Martha Cante würdig zu feiern.

Die wollte, bescheiden, ehrlich und wenig ichbezogen wie sie ihr Leben lang war, ohnehin nicht viel Aufsehen. Dabei blickt sie auf ein schicksalhaftes Leben zurück: Der Vater fiel im 1. Weltkrieg, der Bruder gilt seit dem 2. Weltkrieg als vermisst. Mit Ende 20 erlebte sie die Bombardierung Berlins, verlor dadurch selbst ihre Wohnung und sagt heute: „Das war wohl das prägendste Erlebnis meines Lebens.“

46 Jahre lang arbeitete Martha Cante insgesamt, die immer in Berlin lebte und zweimal verwitwet ist, 25 Jahre davon bei dem Unternehmen Osram. Regelmäßig bekommt Cante Besuch von ihrer mittlerweile 87-jährigen Tochter, den beiden Stiefsöhnen und mehreren Enkelkindern – wenn nicht gerade das Coronavirus dazwischen funkt.

Was war und ist Martha Cante am wichtigsten? „Ich habe mich immer durch den Glauben an Gott gestärkt gefühlt“, sagt sie, „für mich war das immer ein Kraft- und Hoffnungsspender.“

Seit fünf Jahren ist Martha Cante Mitglied im „Club der 100-Jährigen“. Den gründeten 2014 in Berlin zehn Bewohner der Alloheim-Seniorenresidenzen als außergewöhnlichen, bundesweiten Zusammenschluss. Alle Mitglieder müssen mindestens 100 Jahre alt sein. Die Clubmitglieder wollen den Austausch der Generationen durch Vorträge und Diskussionen von Zeitzeugen mit Schulklassen fördern.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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