Schnelle Vergabe, längeres Warten
Wie der 82-jährige Horst Viehoefer die Anmeldung zur Impfung erlebte

Horst Viehoefer hat seine beiden Impftermine erhalten. Der Anmeldeprozess war in wenigen Minuten erledigt. | Foto: privat
  • Horst Viehoefer hat seine beiden Impftermine erhalten. Der Anmeldeprozess war in wenigen Minuten erledigt.
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Mittlerweile müssten die meisten über 90-Jährigen zumindest ihren ersten Impftermin absolviert haben. Und wer älter als 80 ist, sollte inzwischen im Besitz einer Impfbenachrichtigung sein, wie Horst Viehoefer.

Am 16. Januar hat der 82-Jährige das Schreiben der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung erhalten. Seine Lebensgefährtin (80) zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie er erzählt. Horst Viehoefer kümmerte sich sofort um einen Termin. Das war „innerhalb einer Viertelstunde“ erledigt, sagt er. Sein erster Impftermin ist am 17. Februar, der zweite am 17. März. Die längere Wartezeit ist wohl auf die noch immer viel zu geringen Impfstoffmengen zurückzuführen. Dafür hat es der Bewohner des Märkischen Viertels nicht allzu weit zum Impfzentrum im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding. Es liegt auf jeden Fall näher als die Arena in Treptow.

Horst Viehoefer ist im Gegensatz zu vielen seiner Altersgenossen auch Online bewandert. Der ehemalige Polizist gehörte Ende der 1970er-Jahre als Mitarbeiter in der Pressestelle zu den Pionieren des Projekts Bildschirmtext (Btx), einer Art frühen Vorläufer des Internets. Seine Netzkenntnisse habe er aber gar nicht benötigt, sondern die Terminvergabe per Telefon klargemacht, sagt Horst Viehhoefer. Dabei sei er zwar einmal aus der Leitung geflogen, insgesamt habe die Anmeldung aber ganz gut funktioniert. Auch das Einladungsschreiben fand der 82-Jährige leicht verständlich. „Kein Papierkram“, nur einige Angaben, etwa zu Allergien oder Medikamenten, die regelmäßig eingenommen werden.

Die Fahrt zum Erika-Heß-Stadion will er per Taxi antreten und auch dafür rechtzeitig einen Termin buchen. Er nimmt damit, wie viele andere Seniorinnen und Senioren, die vom Senat eingeräumte kostenlose Beförderung in Anspruch. "Wenn schon Titanic, dann erster Klasse", sagt Horst Viehoefer und lacht.

Auch er hofft auf ein baldiges Ende vieler Einschränkungen und das ganz unabhängig davon, ob er selbst demnächst "immunisiert" ist. Im vergangenen November war eigentlich ein Treffen mit seinen ehemaligen Klassenkameraden geplant. Die Teilnehmer hatten zugesagt und das Lokal war gebucht. Doch die Pandemie ließ das Wiedersehen nicht zu. Vielleicht, so hofft Horst Viehoefer, lässt sich das Treffen in diesem Jahr irgendwann nachholen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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