Praktische Tipps zum Politikeralltag
Schüler zu Gast im Parlament
Die Schulsozialarbeit der Gemeinschaftsschule Campus Hannah Höch des Trägers Aufwind besuchte mit einer altersgemischten Gruppe am 16. November das Abgeordnetenhaus.
Im großen Fraktionssaal der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus geht es gleich um eventuelle Politikverdrossenheit: „Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf“ fragt eine Schülerin der Hannah-Höch-Gemeinschaftsschule, und die SPD-Abgeordnete Bettina König gerät gleich ins Schwärmen: „Die Vielfältigkeit“.
Die 2016 erstmals ins Berliner Parlament eingezogene Sozialdemokratin berichtet von Terminen in ihrem Wahlkreis Reinickendorf-Ost, von regelmäßigen Sprechstunden im Bürgerbüro und von Fraktionssitzungen im hohen Haus gegenüber vom Martin-Gropius-Bau. Das ist dann so vielfältig, dass sich gleich die Frage anschließt, ob das nicht alles auch sehr anstrengend sei. Das ist es dann auch, schließlich versucht Bettina König in ihrem Terminkalender immer wieder Zeit für ihre beiden Töchter einzuplanen.
Was verdient
ein Politiker eigentlich?
Die Frage nach dem Spaß am Beruf führt auch schnell zu einer sehr persönlichen Frage: „Was verdienen Sie eigentlich?“ Berliner Abgeordnete erhalten nicht ganz 4000 Euro. Was schließlich übrig bleibt, hängt dann von der Steuerklasse ab. Bettina König versucht die Summe einzuordnen: „Das ist sicher mehr, als viele Menschen in der Stadt verdienen, aber auch nicht zuviel. Grundschullehrer bekommen rund 5000 Euro.“ Dann erzählt sie davon, dass sie auch noch ein paar Stunden beim Deutschen Roten Kreuz arbeitet, schließlich gilt das Abgeordnetenhaus immer noch als Freizeitparlament. Berufstätigkeit ist erwünscht.
Bettina König lässt auch nicht den Eindruck entstehen, dass der Politikerberuf vor allem fürs Geldverdienen wichtig ist: „Man engagiert sich in der Freizeit für die Dinge, die einem wichtig sind.“ Da steht dann auch lange nicht fest, ob daraus einmal ein Mandat wird, von dem man leben kann.
Die Mühen des Politikeralltags kommen dann auch zur Sprache. Besonders schlimme Dinge habe sie noch nie erlebt, antwortet sie auf eine entsprechende Frage. Allerdings sind manche Plenarsitzungen des Parlaments sehr anstrengend: „Man darf dort keine Getränke mit hineinnehmen. Dafür stehen dann draußen Wasserspender. Wer trinken möchte, muss dann eben mal raus.“ Zumindest das Problem gab es für die Höch-Schüler nicht: Gut versorgt mit Getränken, konnten die das Abgeordnetenhaus in den Berliner Alltag verlassen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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