Angebot im Familienzentrum
Der Berliner Senat startet wohnortnahes Impfen am Tornower Weg
Die junge Frau hat ein Baby auf dem Arm. Dass sie große Aufmerksamkeit erfährt, ist ihr eher unangenehm. Sie wird gleich ihre erste Impfung bekommen. Vorher war das anscheinend schon wegen der Schwangerschaft nicht möglich.
Die junge Mutter nutzte das Imfpangebot des Familienzentrums am Tornower Weg. Die Idee, bei der Impfkampagne auch auf solche Einrichtungen zurückzugreifen, hatte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Den Auftakt machte das Familienzentrum am Tornower Weg. Dort gab es das Angebot vom 20. bis 23. Januar. Von einem "Pilotprojekt" sprach daher Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) bei ihrem Besuch des Familienzentrums, das von der Horizonte gGmbH betrieben wird, einem freien Träger der Jugendarbeit.
Sie hätten sich für das Angebot beworben, erklärten die beiden Horizonte-Geschäftsführer Astrid Kielinger und Martin Hoffmann sowie Carolin Langer, die Koordinatorin des Familienzentrums. Danach sei das Gebäude inspiziert worden und es habe ziemlich schnell einen Zuschlag gegeben. Für die Vorbereitung sei aber nur wenig Zeit geblieben.
Die Verantwortlichen von Horizonte streichen vor allem die niederschwellige Impfmöglichkeit als Vorteil heraus. Bewohnern aus der Umgebung blieben längere Wege zu einem Impfzentrum oder andere Hürden erspart. Viele regelmäßige Besucher des Familienzentrums seien auch extra angeschrieben und auf die Impftage hingewiesen worden.
Diese Vorteile haben offenbar auch die Senatorin bewegt, das Familienzentrum als Imfpzentrum zu nutzen. Sie wären Orte, die viele Menschen kennen und wo sie gerne hingehen würden, erklärte Astrid-Sabine Busse. Sie habe die Hoffnung, dass Barrieren wegfielen und sich noch mehr Menschen zum Impfen entschlössen – am besten gleich die ganze Familie. In den kommenden Wochen soll es daher weitere Impftermine in Familienzentren geben, betonte Astrid-Sabine Busse.
Besucht werden konnte das Familienimpfzentrum nach Anmeldung oder spontan. Bei den Erwachsenen holte sich die Mehrzahl ihren dritten, einige vielleicht auch ihren zweiten Piks ab. Der Anteil der Erstimpfungen lag nach einer ersten Übersicht bei ungefähr zehn Prozent. Auch die Nachfrage insgesamt steigerte sich erst mit Verzögerung. 200 Dosen konnten täglich verabreicht werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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