Roma werden Nachbarn: Integrationsprojekt und Kulturtermine
Märkisches Viertel. Mit Kunst verweist die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gesobau auf ein Integrationsprojekt für Roma, das schon 2015 startete.
Bis Ende 2016 wird die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau zehn Wohnungen an Roma-Familien vermietet haben – mit insgesamt rund 50 Menschen. Ihr Vorstandsvorsitzender Jörg Franzen sieht das städtische Unternehmen in der Verantwortung, auch Menschen zu versorgen, die sonst auf dem freien Markt kaum Chancen haben.
Dabei geht es in dem entsprechenden Partnerschaftsvertag zwischen Gesobau und der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen nicht nur um die Bereitstellung von Wohnraum. „Wir achten darauf, dass auch alles andere funktioniert“, sagt Helene Böhm, bei der Gesobau zuständig für die soziale Quartiersentwicklung. Wichtig sind unter anderem Schul- und Kitabesuch, Ausbildung oder Arbeit. Mit dabei sind daher als soziale Träger die Vereine Phinove und Aufwind. Für Helene Böhm ist die Gesobau dabei Pionier: „2007 haben wir als erste städtische Gesellschaft mit einem Integrationsprojekt für Roma in Wedding begonnen.“
Fotos zeigen den Alltag der Roma
Ihr soziales Engagement trägt die Gesobau nun mit den Thementagen „Herkommen. Ankommen. Willkommen. Unsere neuen Nachbarn“ nach außen. Im Mittelpunkt steht eine Ausstellung mit Schwarz-Weiß-Fotografien der Straßburger Fotografin Jeanette Gregori, die Roma in ihrer Heimat besucht hat. „Die Ausstellung zeigt eindrücklich den Alltag der Roma in Europa, der oft widrig ist. Sie zeigt aber auch Menschen, für die ihre Familie, Kultur, Traditionen und das Leben in der Gemeinschaft von großer Bedeutung sind“, sagt Sozialstadtrat Uwe Brockhausen (SPD).
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt bis 18. Mai sonnabends bis montags von 13 bis 18 Uhr sowie dienstags, mittwochs und freitags von 13 bis 16 Uhr in der Viertel Box, Wilhelmsruher Damm gegen dem Märkischen Zentrum, zu sehen. Am 12. Mai liest um 18 Uhr dort die Autorin Rike Reiniger aus ihrem Theatermonolog über den 1944 im Konzentrationslager ermordeten „Zigeuner-Boxer“ Rukeli Trollmann. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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