Die Kugeln können weiter rollen
Das Bowlingcenter Zerpenschleuser Ring hat eine neue Zukunft

Das neu gestaltete Bowlingcenter am Zerpenschleuser Ring. | Foto:  BIM
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Der Standort habe zwar "nur" 18 Bahnen, sagt Tanja Theissen. Aber auch hier könnten nationale und internationale Meisterschaften ausgerichtet werden. Vor allem aber ist die Geschäftsführerin froh, dass überhaupt ein Betrieb des Bowlingcenters am Zerpenschleuser Ring möglich war.

Lange stand die Immobilie leer. Nach Sanierung wurde sie am 8. Oktober wieder eröffnet. Was zunächst nur wie die Übernahme eines Gewerbeobjekts klingt, hat einen größeren Hintergrund. Der Hinweis auf künftige Titelkämpfe deutet darauf hin. Denn mit dem Einzug hat auch der Bowlingsport in Berlin wieder eine Zukunft.

Stützpunkt des Bowlingsports war bis Ende vergangenen Jahres der Bowlingcenter im Einkaufszentrum Schillerpark in Wedding. Es war die größte Einrichtung dieser Art in der Stadt und das Leistungszentrum für den Landeskader und die Nationalmannschaft. Deutsche- und Europameisterschaften fanden hier statt. Betrieben wurde das Center von der Familie Theissen. Im Januar lief jedoch der Mietvertrag aus, das Center musste geräumt werden. Das Inventar wurde in 1000 Kisten verpackt, auf 17 Lkw geladen und eingelagert. "Wir waren erst einmal Bowling Obdachlos", erklärt Tanja Theissen, die auch amtierende Bowling-Europameisterin ist.

Mit dem Verlust des Bowlingcentes in Wedding verschwand aber mehr als nur eine Freizeitstätte für Hobby-Bowler. Darauf verwies nicht nur die Deutsche Bowling Union, sondern auch weitere Fachverbände, bis hin zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Auch die Politik wurde irgendwann hellhörig. Da kam die Berliner Immobilienmanagement (BIM) ins Spiel. Zu deren Bestand zählte der Centerstandort am Zerpenschleuser Ring. Nach einigem Hin- und Her erhielt die Familie Theissen den Zuschlag und wurde neuer Pächter. "Die Vermietung einer Bowlingfläche zählt nicht gerade zu den alltäglichen Aufgaben der BIM", erklärte deren Geschäftsführerin Birgit Möhring. Es sei aber wichtig gewesen, zeitnah einen Nachmieter zu finden und den Anwohnern im Kiez ein entsprechendes Angebot zurückzugeben.

Bereits seit 2019 wurde das Grundstück von illegal abgestellten Fahrzeugen und Sperrmüll beräumt und das Gebäude instandgesetzt. Die neuen Betreiber haben nach Angaben von Tanja Theissen ungefähr 200 000 Euro in das Haus investiert. Unter anderem wurden Fußböden und Toiletten sowie die Musik- und Lichtanlage erneuert und neue Bowlingbahnen sowie die Technik aus dem Schillerpark eingebaut.

Unter dem Namen MOTAWI bowling ist das Center seit 9. Oktober wieder in Betrieb. Es soll im kommenden Jahr Austragungsort für Deutsche Meisterschaften und die Europameisterschaften werden. Tanja Theissen könnte also in eigener Halle ihren Titel verteidigen.

Mehr Informationen zum Bowlingcenter, Zerpenschleuser Ring 37, gibt es auf www.motawi.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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