Speedcubing-Wettbewerb im Märkischen Viertel
Teilnehmer aus 14 Ländern ermitteln am 9. und 10. November ihre Meister
Wer in den 1980er-Jahren herangewachsen ist, der kennt ganz sicher den Zauberwürfel des ungarischen Architekten Ernő Rubik. Bei dem Quader ging es darum, seine sechs bunt markierten Seiten in die jeweils richtige Farbe zu bringen.
Ein Geduldsspiel. Denn sind die Farben erst einmal vermischt, gibt es nahezu unendliche Kombinationsmöglichkeiten: laut Experten mehr als 43 Trillionen. Es gibt aber Menschen, die Meister im Lösen des Würfel-Rätsels sind. 110 von ihnen treffen sich am Wochenende, 9. und 10. November, zu einem sogenannten Speedcubing in der Bettina-von-Arnim-Schule.
Die 110 Speedcuber kommen aus 14 Ländern. Mit dabei sind die deutschen Meister Jens Haber und Noah Kraft oder Sebastian Weyer, Weltmeister von 2019, der durch Dokumentationen wie „Speedcubers“ auf Netflix oder „Superhirne“, im Rahmen der ZDF-Reihe Terra X bekannt geworden ist.
Dass es noch immer viele Zauberwürfel-Fans gibt, mag verwundern. Dass dieses Treffen aber in Reinickendorf und dazu noch in einer Schule stattfindet, überrascht dann schon. Um noch einmal in die 1980er-Jahre zurückzugehen: Der Würfel war damals beliebtes Spielmaterial im Unterricht und damit der Schrecken vieler Lehrer. Manche Schülerinnen und Schüler hatten eher Lust, das Farbenrätsel zu lösen als Matheaufgaben.
Daran hat sich offenbar nicht viel geändert. Der Würfel sei nie weg gewesen, betont Dr. Lena Linck, Biologie- und Chemielehrerin an der Bettina-von-Arnim-Schule. Das Spiel habe noch immer eine große Anhängerschaft – zumeist im Westen und Süden der Bundesrepublik, aber auch in Berlin. Einer dieser Würfel-Enthusiasten ist ihr Sohn, der die Begeisterung von seinem Vater mitbekommen hat und sie auch zusammen mit anderen Teamkameraden auslebt. Sie verfolgten schon lange die Idee, in Berlin wieder einen Cube-Wettbwerb auszutragen. Der letzte fand vor vier Jahren statt.
Nur wo sollte der Austragungsort sein? Was lag näher, die eigene Schule zu fragen! Die Schulleitung gab ihr Okay und auch das Schulamt Reinickendorf. Dass der Würfel-Contest in einer Schule stattfindet, hält Lena Linck ebenfalls für logisch und konsequent. Mithilfe des Zauberquaders lasse sich strategisches und analytisches Denken lernen, er erfüllt damit auch eine pädagogische Funktion. Und er ist immer noch ein faszinierendes Spiel.
In der Bettina-von-Arnim-Schule laufen unterdessen die Vorbereitungen für das Cube-Wochenende auf Hochtouren. Die Pokale wurden entworfen und in den eigenen Werkstätten gefertigt. Im Rahmen eines Softwareprojekts bauten Schülerinnen und Schüler einen Roboter aus Lego, der selbstständig alle Seiten eines Zaubercubes wieder in die Ausgangsposition sortieren kann. Und bei einem Malwettbewerb entstanden die Plakate für den geplanten nächsten Wettbewerb, der im kommenden Jahr stattfinden soll. Sie werden vor Ort ausgestellt und Teilnehmer und Gäste können über den Sieger abstimmen. Ebenfalls vertreten ist Mosaik-Künstler Lars Krökel alias Krökedil. Der Mathematiklehrer aus Leipzig gestaltet Bilder und Porträts aus mehreren tausend Zauberwürfeln, die er regelmäßig auf Social-Media-Kanälen präsentiert. In der Bettina-von-Arnim-Schule können die Besucher dabei mitmachen. Das fertige Werk wird während der Veranstaltung enthüllt.
Beim eigentlichen Contest geht es natürlich darum, den Zauberwürfel in möglichst kurzer Zeit auf seine Ausgangsposition zu bringen. Außer dieser Königsdisziplin gehören weitere Drehpuzzle-Varianten in unterschiedlichen Formen zum Programm.
Der beginnt an beiden Tagen gegen 9 Uhr. Ende ist am Sonnabend um 18.45 und am Sonntag um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Der Speedcubing-Wettbewerb in der Bettina-von-Arnim-Schule am Senftenberger Ring 49 findet am Sonnabend und Sonntag, 9. und 10. November, jeweils ab 9 Uhr statt und endet am Sonnabend um 18.45 und am Sonntag um 17.30 Uhr. Zuschauer sind herzlich willkommen!
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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