Olympia-Bewerbung könnte die U-Bahn ins Märkische Viertel bringen
Es ist eines der großen ungehaltenen Versprechen in der Liste nicht verwirklichter Großbauprojekte in Berlin: Als in den 1960er Jahren auf ehemaligem Kleingartenland die Großsiedlung Märkisches Viertel entstand, sollten die Mieter der neuen Wohnungen auch in der Lage sein, schnell mit dem öffentlichen Nahverkehr in andere Teile der Stadt zu kommen. Doch das Versprechen wurde nicht gehalten. Die U-Bahnlinie 8, aus Neukölln kommend, endete an der Osloer Straße, bis sie 1987 zum Paracelsusbad und schließlich erst 1994 bis zum S-Bahnhof Wittenau verlängert wurde.
Wer weiter will in die Hochhaus-Siedlung, der muss bis heute die Busse nutzen. Die fahren zwar im Berufsverkehr "auf Sichtweite", wie die BVG gerne formuliert, aber sie sind trotzdem sehr voll. Und sie brauchen länger, als die Züge unter der Erde.
In den vergangenen Jahren wollte Bündnis 90/Die Grünen das Problem mildern - mit einer Straßenbahn über den Wilhelmsruher Damm, die zudem an der Grenze des Märkischen Viertels zu Pankow mit der dort fahrenden Tram verbunden werden könnte. Nicht nur überzeugte Autofahrer, die dann Dauerstau auf dem Wilhelmsruher Damm befürchteten, blockierten diese Pläne. An zwei Überbauungen müsste die Tramtrasse abgesenkt werden, was eine knifflige und kaum lösbare technische Aufgabe wäre.
Nun also schlägt die CDU mit Verweis auf Olympia die ganz große Lösung vor: Wenn bei Olympischen Spielen der Berliner Norden ein Schwerpunkt wird, müsste auch der öffentliche Nahverkehr ertüchtigt werden. Und der U-Bahnbau wäre der größte Schritt. Bisher gibt es aber nicht einmal eine Schätzung der Kosten, die im mehrstelligen Millionenbereich liegen dürften. Die CDU möchte, dass der Senat nun eine konkrete Planung inklusive Kostenschätzung vorlegt. Der Ausschuss tagt am 26. Februar.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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