BVG schreibt Planungsleistungen für U8 aus
U-Bahn-Verlängerung ins Märkische Viertel erfolgt Zug um Zug

Noch einige Jahre müssen Fahrgäste mit Ziel Märkisches Viertel ab U-Bahnhof Wittenau  in den Bus umsteigen. Er fährt über den Wilhelmsruher Damm in den Reinickendorfer Ortsteil.  | Foto:  Thomas Frey
  • Noch einige Jahre müssen Fahrgäste mit Ziel Märkisches Viertel ab U-Bahnhof Wittenau in den Bus umsteigen. Er fährt über den Wilhelmsruher Damm in den Reinickendorfer Ortsteil.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Vor 60 Jahren begann der Bau des Märkischen Viertels, vor 50 Jahren galt er als fertiggestellt. Ebenfalls seit mehr als fünf Jahrzehnten wird über eine U-Bahn in der Großsiedlung diskutiert.

Im Jubiläumsjahr treibt die BVG das U-Bahnbauprojekt einen wichtigen Schritt voran: Die Generalplanungsleistungen für die Verlängerung der U-Bahnlinie 8 seien ausgeschrieben worden, teilte die BVG am 29. August in einer Pressemitteilung mit der Überschrift „Planung zur Verlängerung nimmt Fahrt auf“ mit. Planungsbüros könnten sich bis zum 18. September bewerben. Bereits im Frühjahr sei mit dem Senat eine Finanzierungsvereinbarung für die ersten Planungsschritte getroffen worden.

Bis zum Ziel, der Fertigstellung der Verlängerung ins Märkische Viertel, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Zunächst gehe es um eine Grundlagenermittlung, die ab Januar kommenden Jahres erfolgen soll, erklärte die BVG. Sie beinhalte eine grobe Kostenschätzung, eine Terminplanung sowie den fachlichen Grundstein für weiterführende Planungen. Denn noch ungeklärt ist zum Beispiel die Frage der Streckenlänge der Verlängerung. Endet die U8 eines Tages im Märkischen Viertel oder wird sie bis zu einem Anschluss an die Heidekrautbahn geführt, was die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Reinickendorf bereits vor zwei Jahren gefordert hatte. In den Planskizzen oder Planspielen der BVG taucht diese Idee aber bisher nicht auf.

Dass es jetzt Zug und Zug vorangehen soll, ist aber bereits ein Fortschritt. Seit Ende der 1960er-Jahre hieß es immer wieder, dass das Märkische Viertel einen U-Bahnanschluss benötige. Mitte der 90er-Jahre wurde die U8 auch verlängert, allerdings nur bis zum Bahnhof Wittenau. Anfang 2021 wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Kosten für den Weiterbau auf 329 Millionen Euro geschätzt. Dies sei im Verhältnis zum erwarteten Fahrgastaufkommen zu hoch, hieß es da. Gut zwei Jahre später bekannte sich wiederum der neue Senat aus CDU und SPD in seinem Koalitionsvertrag zu einer Weiterführung der U-Bahn ins Märkische Viertel.

Die Verlängerung der U8 werde die viel genutzte Verbindung für viele Fahrgäste deutlich aufwerten, erklärte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU). „Wir sind absolut überzeugt, dass die Anwohnenden des Märkischen Viertels endlich eine direkte Anbindung an die U-Bahn verdienen“, betonte der BVG-Vorstandsvorsitzende Henrik Falk in einer Mitteilung. „Mit der Ausschreibung der Planung treiben wir das Projekt noch weiter voran.“ Es wird aber wohl erst in rund zehn Jahren Realität, was dann rechtzeitig zum 70. Geburtstag des Märkischen Viertels wäre.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 642× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 931× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 905× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.271× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.