Hundeschule „LittleBigDogs“ bietet Kurse für Kind und Hund an
Lernen mit dem „besten Freund“
Oft bettelt der Nachwuchs so lange, bis die Eltern erschöpft nachgeben. Dann wird ein Welpe, vielleicht auch ein älterer Hund angeschafft. Was häufig fehlt, ist das nötige Rüstzeug. Über die Bedürfnisse des neuen Familienmitglieds und den richtigen Umgang sollten aber sowohl Erwachsene, als auch Kinder Bescheid wissen. Das findet Hundetrainerin Simone Hörnicke. Sie bietet in ihrer Malchower Hundeschule den passenden Unterricht an.
Hellblaue Augen, hübsche Tupfer im Fell, aufmerksam gespitzte Ohren – die sechs Monate alte Leni ist einfach reizend. Der glänzende erste Eindruck relativiert sich ein wenig, als die junge Hündin von der Leine darf. In ihrer unbändigen Freude begrüßt sie jeden anwesenden Zweibeiner persönlich. Mit Pfötchenkontakt. Was dank des januartypischen Matschwetters auch auf Jeans und Jacken Sprenkel hinterlässt. Bloß nicht so hübsche.
Weil solch ein Temperament selbst ausgewiesenen Hundefans eher selten gefällt, braucht der quirlige Mischling noch ein paar Unterrichtseinheiten. „Das kriegen wir schon hin“, versichert Simone Hörnicke. Auch Leni werde sich zum perfekten Familienhund mausern. Die Hundetrainerin muss es wissen. Seit 2003 betreibt sie an der Bundesstraße 2, zwischen dem Malchower Ortskern und der Stadtgrenze, die Hundeschule „LittleBigDogs“. Dort hat sie sich schon um etliche Wildfänge wie Leni gekümmert. Und nicht nur um die. Frauchen und Herrchen gilt das Lernangebot genauso. „Hundehalter sollten in ihren Tieren das sehen, was sie sind – hoch soziale Lebewesen“, sagt die Trainerin. „Sie haben Gefühle und individuelle Bedürfnisse, die der Mensch so weit wie möglich befriedigen sollte. Beide wollen ja glücklich miteinander sein.“
Begleitung auf Wunsch
ein Leben lang
Wenn es um die Erziehung und Ausbildung von Beagle, Bulldogge und Co geht, sind Hundeschulen eine gute Variante. Erfahrene und zertifizierte Trainer bereiten dort auf die Prüfung zum Hundeführerschein vor, dessen Besitz sich nicht erst seit Inkrafttreten der neuen Berliner Hundeverordnung empfiehlt. Simone Hörnicke, die auch Tierzüchterin ist, begleitet Zwei- und Vierbeiner durch das gesamte gemeinsame Leben – wenn gewünscht. Sie berät und gibt Tipps, bevor ein Tier ins Haus kommt. Ist das neue Familienmitglied da und noch klein, bieten sich ihre Welpen- und Junghundegruppen für die „Sozialisierung“ an. Ausgewachsene Fellträger können auf dem weitläufigen, eingezäunten Gelände an der B2 nicht nur ausgiebig toben und sich mit Artgenossen befreunden. Zirkeltrainings, ein Parcours und diverse Spielgeräte sorgen dafür, dass die Hunde auch mit ihren Menschen Spaß haben.
Zudem richtet sich Simone Hörnicke mit einem speziellen Angebot an Hundehalter mit Kindern. Familien wie Lenis. Zu der gehört auch die fünfjährige Mia, die gerade zu einer Schnupperstunde da ist. „Meine Erfahrung zeigt, dass viele Familien einen Hund anschaffen, ohne zu wissen, was er braucht oder wie sie mit ihm umgehen sollten“, sagt die Fachfrau. Das sei nicht nur schade für die Tiere, es könne schlimmstenfalls sogar gefährlich werden. Gerade Kinder sollten wenigstens die wichtigsten Regeln kennen.
Weil Mia schon recht gut Bescheid weiß, darf sie gleich praktisch loslegen. Allerdings ist Jungspund Leni noch etwas zu ungestüm dafür. Simone Hörnicke setzt in solchen Fällen auf ihre eigenen Hunde: fünf Elos - allesamt kluge, sanftmütige und wohlerzogene Schönheiten, die sich hervorragend für das Training mit Kindern eignen. Mia bietet ihnen erst einmal Leckerlis an. Entsprechend interessiert drängen sich die Elos um die Kleine, die nicht mal mit der Wimper zuckt. Immerhin reichen ihr die Fünf beinahe bis zur Nase. „Gib ihnen die Stückchen einfach aus der flachen Hand, sehr gut machst du das“, lobt die Trainerin. Dann bekommt das Mädchen eine Leine und führt Hündin Abby über ein Holzgerät mit Treppen und Balken. Auch das klappt schon prima – nur ab und an greift Simone Hörnicke ein.
In kurzer Zeit
den Hunden etwas beibringen
Das sogenannte Longieren übt sie generell mit ihren kleinen Schülern. Kommen sie regelmäßig, schließt sich ein Crossdogging oder Zirkeltraining an. Dabei gibt es einmal im Monat eine dreiteilige Aufgabe fürs Kind-Hund-Gespann. Mal soll der Vierbeiner einen Ball bringen, mal über Hürden springen. Ziel ist es, dass die Kinder ihren Tieren etwas beibringen und zwar in recht kurzer Zeit. Das sorgt für eine engere Bindung zwischen Mensch und Hund. Fast immer gehe es um Kommunikation und Körpersprache, sagt Simone Hörnicke. Kuscheln allein genügt eben nicht.
Die „LittleBigDogs“ haben auch eine Lösung parat, wenn Kinder keinen eigenen Hund haben dürfen, sich aber so gern mit einem beschäftigen würden. Dann braucht es nur das Einverständnis der Eltern, und die Elos springen ein. Wie geschaffen ist diese Variante für Familien, die erst einmal testen wollen, ob der Nachwuchs überhaupt genug Geduld und Ausdauer aufbringen kann, bevor ein Welpe ins Haus geholt wird.
Läuft alles normal, sorgt das Training für eine Win-Win-Situation. Nicht nur die Hunde profitieren, der intensive Kontakt mit einem Tier wirkt sich auch positiv aufs Sozialverhalten der Kinder aus. „Es funktioniert ja nicht ohne Achtsamkeit, Rücksicht und Vertrauen“, erklärt Simone Hörnicke. „Und wenn der Mensch die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens kennenlernt, schafft er es irgendwann auch, die eigenen ab und an hintenan zu stellen.“
Wie die Hundetrainings für Erwachsene kosten auch die Kinderkurse einen Obolus. Es gibt aber Ermäßigungen, etwa für Familien mit schmalem Budget. Ausführliche Infos und Kontakt gibt es unter https://www.hundeschule-lbd-berlin.de/ oder per E-Mail an info@hundeschule-malchow.de
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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