Grüner Campus erhält den ersten Berliner Jugend-Tierschutzpreis
"Am liebsten habe ich Kaninchen. Vier habe ich selbst zu Hause", erzählt Samantha, Schülersprecherin der 7a. Neuerdings hält ihre Familie auch zwei Mini-Schafe. Die Zwölfjährige weiß, worauf es bei der Haltung von Tieren ankommt. Das lernt sie nämlich auch in der Schule. Im Grünen Campus Malchow ist die Knirpsenfarm nicht nur eine kostenfreie Attraktion, die am Wochenende viele Familien von außerhalb anzieht. In der ersten Gemeinschaftsschule in Lichtenberg gehören der Umgang und die Versorgung von allerlei Tieren auf einer eigenen Farm zum Unterricht. Für dieses in Berlin einmalige Konzept wurde die Schule nun mit den ersten Berliner Jugendtierschutzpreis ausgezeichnet, der von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz, dem Tierschutzbeauftragten und dem Tierschutzverein für Berlin vergeben wurde.
Das Schulprojekt "Knirpsenfarm" begann bereits vor 20 Jahren. Zu den damals wenigen Kaninchenställen und dem Schaf Loni haben sich mittlerweile rund 180 Tiere gesellt. Ob Hühner, Vögel, Schweine oder Ziegen: Auf der 1000 Quadratmeter großen Farm helfen die Schüler von der ersten bis zur achten Klasse mit, die Tiere zu betreuen. Professionelle Unterstützung leistet eine Tierpflegerin. Das Projekt zieht jährlich bis zu 5000 Besucher an und wird fast ausnahmslos über Spenden finanziert.
"Im Zeitalter des Raubbaus an der Natur stärken wir das Bewusstsein der Kinder für den Tier- und Umweltschutz", erklärt Tobias Barthl, Leiter der Schule. Im praktischen Unterricht hat der Umgang mit Tieren aber auch therapeutische Effekte. "Der Kontakt kann Kinder beruhigen. Wir können sie besser emotional erreichen."
Die Schule will künftig ihren Schwerpunkt nicht nur auf die projektbezogene Umweltbildung legen. Schon im Frühjahr soll am Wartenberger Weg ein "Theatergarten" entstehen. In Zusammenarbeit mit der benachbarten Naturschutzstation Malchow soll auf dem Areal von etwa 1300 Quadratmeter Fläche ein Weidendom gebaut werden, in dem die Kinder Theater spielen. Auch Vereine und Anwohner könnten dann den kleinen Kulturort für Veranstaltungen nutzen. "Wir haben bereits einen Antrag beim Kiezfonds gestellt, um gemeinsam mit den Kindern eine Planung machen zu können", so Beate Kitzmann von der Naturschutzstation. Für die Verwirklichung der Pläne braucht es allerdings Sponsoren.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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