„Café Achteck" feiert Jubiläum wird 140 Jahre alt

Das „Café Achteck“ am U-Bahnhof Alt-Mariendorf ist ein Baudenkmal aus der Gründerzeit. | Foto: Klaus Teßmann
  • Das „Café Achteck“ am U-Bahnhof Alt-Mariendorf ist ein Baudenkmal aus der Gründerzeit.
  • Foto: Klaus Teßmann
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Ein Berliner Baudenkmal wird in diesem Jahr 140 Jahre alt. Im Jahre 1878 wurde die öffentliche Toilette erfunden, die bald den Spitznamen „Café Achteck“ bekam.

So wie die Litfaßsäule, die bereits 1854 vom Buchdrucker Ernst Litfaß erfunden wurde, gehört das „Café Achteck“ zu Straßenbild. 1920 gab es etwa 142 von diesen Pissoirs in Groß-Berlin. Heute sind davon noch rund 30 erhalten geblieben. Eines diese grünen Häuschen steht am Mariendorfer Damm, direkt am Ausgang der U 6 Alt-Mariendorf an der Ecke Friedenstraße.

Dieses „Café Achteck“ – zu finden auch auf der Denkmalliste des Landes Berlin – steht aber erst seit einigen Jahren an dieser Stelle. Es wurde von der Ringbahnstraße in Tempelhof in die Friedenstraße umgesetzt und saniert. Seit etwa 1910 war die öffentliche Toilette in der Ringbahnstraße zu finden und sollte eigentlich 1999 abgerissen werden. Heute gilt dieses „Café Achteck“ als ein Baudenkmal aus der Gründerzeit und als Zeugnis der Berliner Industriegeschichte.

Im Jahre 1878 hatte der damalige Stadtbaurat Carl Theodor Rospatt den Entwurf für eine öffentliche Bedürfnisanstalt eingereicht. Die ersten entstanden kurz darauf. Der Berliner war sehr schnell dabei, einen Spitznamen zu finden. „Café Achteck“ hießen die grünen Häuser bald. Die öffentlichen Pissoirs bestehen aus sieben grün lackierten Wandsegmenten aus Gusseisen. Die Wände und die Lüftungsschächte sind reichhaltig mit Ornamenten verziert. Die Wände bilden einen achteckigen Grundriss – mit dem Eingang. Davor stehen drei oder vier ebenfalls gusseiserne Tafeln als Sichtschutz. Nur wenige dieser einfachen und sinnvollen Einrichtungen haben die Jahrzehnte überlebt. So gibt es nicht nur am Mariendorfer Damm dieses Relikt aus der Vergangenheit, sondern auch in der Karl-Marx-Straße in Neukölln und am Senefelderplatz im Prenzlauer Berg. Im Innenraum bieten die Häuschen Stehplätze für sieben männliche Personen.

Es gab bereits einen Vorgänger dieses „Cafés Achteck“. Das war der sogenannter „Madai-Tempel“. Den Namen verdankte diese öffentliche Bedürfnisanstalt ihrem Erfinder. Das war der damalige Polizeipräsidenten Guido von Madai. Er hatte 1870 die ersten öffentlichen Toiletten aufstellen lassen.

Erst um das Jahr 1900 gab es auf den öffentlichen Plätzen in Berlin dann auch Damen-WCs.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 417× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 536× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 271× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 395× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.