Wasserversorgung nach Diebstahl von über 70 Hähnen zusammengebrochen

Mariendorf. Wie kürzlich festgestellt wurde, haben dreiste Buntmetalldiebe den kommunalen Mariendorfer Heidefriedhof an der Reißeckstraße weitgehend trocken gelegt. Die Unbekannten haben über 70, zumeist aus Messing bestehende Wasserhähne abgeschraubt und geklaut.

Wann es passiert ist, kann niemand genau sagen. Und wer es war, schon gar nicht. Fest steht lediglich, dass zurzeit nur noch aus wenigen Hähnen - die haben die Täter im Dunkel der Tatnacht wohl übersehen oder zwischen den Büschen nicht gefunden - das vom Stadtwasser abgekoppelte und aus einem eigenen Tiefbrunnen hoch gepumpte Wasser fließen könnte. Aber damit das Wasser nicht überall aus den offenen Rohren schießt und um unkontrollierte Überschwemmungen zu vermeiden, sind die Pumpen bis auf ganz wenige Ausnahmen abgestellt.

Der Grund: Offenbar weiß niemand mehr, wo, wie und wann überhaupt die Wasserrohre einst unter den Gräberfeldern verlegt worden sind. Muss jedenfalls sehr lange her sein und entsprechende Lagepläne über den Verlauf des unterirdischen Rohrsystems sind nicht bekannt. Zudem hat das Bezirksamt nun aktuell die Schwierigkeit, kurzfristig über 70 neue, auf die übrig geblieben Rohre passende Wasserhähne zu beschaffen. "Diese Menge hat keiner vorrätig", so der zuständige Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) zur Berliner Woche. Es sind zwar 80 neue Wasserhähne zum Stückpreis von 15 Euro bestellt, die aber können, vorausgesetzt die Lieferung klappt wie mit dem Bezirksamt vereinbart, frühestens ab dem 10. April montiert werden.

"Bis dahin können wir die Wasserversorgung leider nur notdürftig aufrecht erhalten", sagt der Stadtrat und meint damit, dass die Wasserbecken zurzeit von Mitarbeitern des Fachbereichs Grünflächen mit in Eimern heran geschlepptem Nass aufgefüllt werden, damit Friedhofsbesucher wenigstes Wasser schöpfen können, um ihre Gräber zu gießen. Aus Schaden klug geworden, hat der Stadtrat schon angewiesen, die Hähne vor dem nächsten Winter vorsorglich selbst abzuschrauben.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.