Neues Zuhause gefunden
Britzer Modellbahn- und Spielzeugbörse zieht zur Trabrennbahn um
Wenn das Thema Modelleisenbahnen zur Sprache kommt, lässt sich Andreas Rohde von keinem Stoppschild aufhalten. Stundenlang kann er von Spurbreiten, Herstellern und Sammelobjekten erzählen. Mit seiner Begeisterung steckt der 60-Jährige andere an. Gelegenheit dazu wird er auch in Zukunft haben.
Um die von ihm organisierte Britzer Modellbahn- und Spielzeugbörse fortführen zu können, musste er jedoch einen neuen Standort finden. Nach 26 Jahren im Gemeinschaftshaus Lichtenrade ging es dort nicht mehr weiter. Über die Gründe möchte er keine großen Worte verlieren. Stattdessen lobt er die netten Ansprechpartner bei der Trabrennbahn Mariendorf, wo die Veranstaltung nun fortgeführt wird. „Die Familie der Eisenbahner“, wie er es nennt, wird den Umzug anstandslos mitmachen. Für die Premiere im Oktober hat sich Andreas Rohde in den vergangenen Wochen in die Vorbereitungen gestürzt. So hat er ein Banner, das an den Kassenhäuschen angebracht wird, anfertigen lassen. Außerdem führte er viele Gespräche mit Interessenten, die ihr Spielzeug bei der Börse anbieten möchten.
Zum Sortiment werden unter anderem Lego und Wiking-Modellautos gehören. Im Mittelpunkt dürften allerdings die Modelleisenbahnen stehen. Märklin, Fleischmann, Roco, Trix und Liliput – laut Andreas Rohde werden Objekte von allen namhaften Anbietern dabei sein. Wichtig für Fans ist jedoch zugleich, was es abseits der Strecke zu entdecken gibt, wie Bäume, Häuser und Figuren. Zum Zubehör gehören auch profane Dinge wie Lampen, Stecker und Kabel. Ohne sie kommt jede noch so schön zusammengestellte Modelleisenbahn nicht ins Rollen.
Als Andreas Rohde klein war, musste er mit einer Modellbahn zum Aufziehen vorliebnehmen, während alle seine Freunde bereits eine elektrische hatten. „Ich war acht oder neun, als mir meine Mutter die heißersehnte erste Märklin-Packung unter den Weihnachtsbaum gelegt hat“, erinnert er sich. Ursächlich für sein Faible könnte sein Opa gewesen sein, der Lokführer war. Jedenfalls habe ihn das Verhältnis von Mensch und Technik bei den großen Loks immer fasziniert. Noch heute scheint er darüber zu stauen, dass eine einzelne Person eine 175 Tonnen schwere Maschine bewegen kann.
Andreas Rohde hat mit der Britzer Modellbahn- und Spielzeugbörse auch viel bewegt. Die ging aus einem Treffen von Eisenbahnfreunden in einer Kleingartenkolonie in der Buschkrugallee im Oktober 1991 hervor. Gesucht wurde damals ein neuer Anlaufpunkt. „Du hast Organisationstalent und kannst mit Leuten umgehen.“ Mit der Aussage hätten ihn seine Eisenbahnkumpels damals überredet, das Ganze in die Hand zu nehmen, blickt er zurück. Sein Engagement ist geblieben, obwohl Modelleisenbahnen für Kinder und Jugendliche heute längst nicht mehr den Stellenwert haben wie zu seiner Kindheit. „Vielleicht hilft es ja, dass der Eintritt zur Spielzeugbörse bis 14 Jahre frei ist“, hofft Rohde. Seine eigenen Kinder hätten immer Interesse gehabt. An sie hat er seine Eisenbahnen weitergegeben. „Ich hege und pflege sie nur noch für sie.“ Er selbst möchte das Event noch so lange wie möglich fortführen. Für die Zeit danach hofft er auf seinen 30-jährigen Sohn. „Die Spielzeugbörse wird in Familienhand bleiben“, versichert Andreas Rohde.
Die nächsten Termine sind am 13. Oktober und 24. November 10 bis 13 Uhr im Tribünenhaus der Trabrennbahn, Eingang Kruckenbergstraße, Ecke Hirzerweg. Eintritt drei Euro.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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