Erinnerung an Volkspark-Vater Friedrich Küter verwittert

Die eingemeißelte und mit Farbe ausgelegte Inschrift ist zu großen Teilen abgeblättert und nicht mehr lesbar. Foto: HDK | Foto: HDK
2Bilder
  • Die eingemeißelte und mit Farbe ausgelegte Inschrift ist zu großen Teilen abgeblättert und nicht mehr lesbar. Foto: HDK
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Silvia Möller

Mariendorf. Vor 65 Jahren, 1951, würdigte der damalige Bezirk Tempelhof Friedrich Küters Verdienste um den Volkspark Mariendorf mit einem mächtigen beschrifteten Gedenkstein. Der Zahn der Zeit hat dem am Eckernpfuhl aufgestellten Granitfindling inzwischen arg zugesetzt.

Nun hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, dass das Bezirksamt den Gedenkstein, der seit mehr als einem halben Jahrhundert Umwelteinflüssen ausgesetzt und dementsprechend verwittert ist, gründlich reinigen und die zu großen Teilen abgeblätterte Farbe der eingemeißelten Inschrift erneuern lassen muss.

„Der Gedenkstein vermittelt durch seinen Zustand nicht den Eindruck eines ehrenden Gedenkens“, erklärt der Antragsteller Stefan Böltes (SPD). Immerhin gilt Friedrich Küter (1879-1945) als Initiator für den heute als Berliner Gartendenkmal eingetragenen Volkspark Mariendorf. Die Idee, eine Naturparkanlage dieser Größenordnung künstlich anzulegen stammt zwar schon aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts, aber wurde erst von Küter schließlich in die Tat umgesetzt.

Friedrich Küter engagierte sich in der SPD und USPD, war um 1910 Gemeindevorsteher von Mariendorf, damals noch eine eigenständige Gemeinde vor den Toren Berlins. Er wurde 1920, nach der Eingemeindung ins Nachbardorf Tempelhof und der Bildung von Groß-Berlin, der erste Vorsteher des Bezirks Tempelhof. 1921 übernahm Küter das Baustadtratsamt und legte einen Schwerpunkt auf die Anlage von Grünflächen in der heftig expandierenden Großstadt Berlin. In diesen Jahren nahm auch der Mariendorfer Volkspark Gestalt an. 1933 wurde Friedrich Küter von den Nazis aller Ämter enthoben, im April 1944 verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Anfang 1945 soll Küter in das KZ Bergen-Belsen gebracht worden sein. Dort oder auf dem Transport dorthin soll er ums Leben gekommen sein. HDK

Die eingemeißelte und mit Farbe ausgelegte Inschrift ist zu großen Teilen abgeblättert und nicht mehr lesbar. Foto: HDK | Foto: HDK
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der Friedrich-Küter-Gedenkstein Umwelteinflüssen ausgesetzt und dementsprechend verwittert. | Foto: HDK
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.