Geldsegen für Martin-Luther-Gedächtniskirche

Die Glockenturmfassade ist bereits restauriert. Nun kann es mit dem Kirchenschiff weitergehen. | Foto: HDK
  • Die Glockenturmfassade ist bereits restauriert. Nun kann es mit dem Kirchenschiff weitergehen.
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Mariendorf. Die Martin-Luther-Gedächniskirche erhält zum fünften Mal Fördermittel von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Damit stehen weitere 25 000 Euro für die Fassadensanierung des zwischen 1933 und 1935 erbauten Gotteshauses zur Verfügung.

Die freudige Botschaft beziehungsweise den mittlerweile fünften Fördervertrag von der in Bonn ansässigen privaten Denkmalschutzstiftung überbrachte kürzlich Julia Beier vom Berliner DSD-Kuratorium und übergab ihn nach einem Gottesdienst an Pfarrer Olaf Köppen. Mit dem Geld soll die einst vom Architekten Curt Steinberg entworfene Außenfassade im Stil der neuen Sachlichkeit weiter restauriert werden. Der Bau ist außen wie innen mit gelbbraunen Klinkern unterschiedlicher Färbung und Formate verkleidet.

Wie seinerzeit berichtet, waren beim Läuten der Glocken schwere Fassadenbrocken herabgefallen und der Turm des unter Denkmalschutz stehenden Gotteshauses an der Schnittstelle von Riegerzeile, Rathaus- und Kaiserstraße wurde Anfang 2004 wegen schwerer baulicher Mängel geschlossen. Anschließend war der Glockenturm zum Schutz vor immer wieder herabfallenden Fassadenteilen jahrelang komplett eingerüstet. Zwischenzeitlich stand auch schon der Abriss zur Diskussion. Die evangelische Gemeinde Mariendorf sah sich vor dem Hintergrund rückläufiger Einnahmen nicht mehr in der Lage, ihre zum Gedächtnis an den protestantischen Gründungsvater benannte Kirche aus eigenen Mitteln baulich zu unterhalten geschweige denn gründlich sanieren zu lassen.

Quasi in letzter Minute hatten dann die Bundesregierung, das Land Berlin und die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg in einem gemeinsamen Kraftakt insgesamt 1,6 Millionen Euro für die immer dringlicher notwendige Sanierung zur Verfügung gestellt. Der Glockenturm ist inzwischen gerettet, weiter geht es mit dem auch nicht gerade im Bestzustand befindliche Kirchenschiff.

Der 1936 eingeweihte Mariendorfer Kirchenbau mit seiner unrühmlichen Geschichte und den unzähligen Nazisymbolen gilt als einzigartiges Zeitzeugnis von besonderer historischer Bedeutung für Berlin und Deutschland. Sogar die Orgel mit ihren 50 Registern und 3300 Pfeifen wurde 1935 auf dem Reichsparteitag in Nürnberg geweiht, bevor sie in der Kirche aufgestellt wurde. Heute wird der Kirchenbau nur noch zu besonderen Gottesdiensten und kirchenmusikalischen Veranstaltungen genutzt.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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