Seit 60 Jahren fester Treffpunkt
Kinder- und Jugendhaus hat unter neuem Namen wieder eröffnet

Fünf Jahre haben die Bauarbeiten gedauert, seit dem 9. Juni hat das Haus in der Kurfürstenstraße 42 wieder geöffnet. Geändert hat sich einiges, auch der Name. Aus dem Kinder- und Jugendhaus Mariendorf ist das „Beats 42“ geworden.

Es waren die jungen Nutzer selbst, die sich für die neue Bezeichnung entschieden. Sie verstehen die Einrichtung als den Beat, den Herzschlag Mariendorfs. Die „42“ entspricht sowohl der Hausnummer als auch der ehemaligen Postleitzahl des Ortsteils Tempelhof. Rund 600 Quadratmeter moderne und barrierefreie Flächen stehen nun im Altbau und dem neuen Ergänzungsbau zur Verfügung. Hier können Jugendliche sich mit Freunden treffen oder an künstlerischen, handwerklichen und pädagogischen Projekten und Workshops teilnehmen. Außerdem gibt es einen großen Bewegungs- und Veranstaltungsraum und einen Musikraum. Auch die Außenanlagen sind neu gestaltet worden.

Ursprünglich sollte alles im vergangenen Sommer fertig sein. Das hat jedoch nicht geklappt, weil es Lieferengpässe bei Baumaterialien gab. Nun aber kann endlich wieder Leben in die Einrichtung einziehen, mit der auch viele ältere Mariendorfer und Tempelhofer Erinnerungen verbinden. Denn das Jugendamt hat bereits 1960 zum ersten Mal die Türen des Hauses geöffnet. In den 1970er-Jahren wechselte die Trägerschaft zur Naturfreunde Jugend. Doch 1979 fiel sie wieder an die Kommune, dafür hatte die Mehrheit der Bezirksverordneten gestimmt.

„Die außergewöhnliche Geschichte dieses Ortes findet nun endlich ihre Fortsetzung. Generationen von Mariendorferinnen und Mariendofern erinnern sich gern an die politische Bildungsarbeit, die Musikangebote oder die Zeitzeugenarbeit, die hier etabliert wurden“, sagt Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD). Das sei vor allem den engagierten Mitarbeitern zu verdanken. Er sei sehr optimistisch, dass auch das neue Team aus Sozialarbeitern und Erziehern immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Besucher habe.

Finanziert wurden Sanierung und Neubau vor allem aus den Mitteln des Bund-Länder-Programms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“. Weiteres Geld gab es aus dem Siwana-Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. „Siwana“ steht für Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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