Kulturlustgarten zieht nach Wittenau
Wie berichtet, hat das Bezirksamt das traditionelle Volksfest für beendet erklärt. 30-mal fand der Kulturlustgarten im Volkspark Mariendorf, das 31. und letzte Mal auf der Trabrennbahn statt. "Ein finanzielles Desaster, das ich kein zweites Mal mitgemacht hätte", so der Veranstalter von der catering company, Henry Arzig, zur Berliner Woche.
Auch die für Kultur im Bezirk zuständige Stadträtin, Jutta Kaddatz (CDU) erklärt den Schritt mit finanziellen Argumenten. "Die vergangenen Jahre haben im Ergebnis gezeigt, dass sowohl der finanzielle als auch der personelle Aufwand in Bezug auf die heutigen Auflagen vom Bezirk so nicht mehr zu leisten sind", so Kaddatz. Nach ihren Angaben hat allein die Veranstaltung auf der Trabrennbahn den Bezirk rund 50 000 Euro gekostet. "Das können wir unmöglich ein zweites Mal stemmen", so die Politikerin. Pikanterweise hat Kaddatz dabei die früher obligatorische 10 000-Euro-Spende des Veranstalters in ihre 50.000-Euro-Rechnung eingespeist, die der sich nach dem schlechten Geschäft im letzten Jahr gespart hatte.
"Das ist doch deren eigene Schuld. Durch den Umzug auf die Trabrennbahn mussten alle Gutachten bezüglich Lärm-, Brandschutz und so weiter neu erstellt werden. Und weil sich das Bezirksamt bis zum letzten Drücker Zeit gelassen hatte, wurde das so teuer. Ich hätte das für einen Bruchteil bekommen, aber das wollte man offenbar nicht, sind ja nur Steuergelder", so Arzig zur Berliner Woche.
Der Bezirk plant ein neues Fest. "Wir befinden uns mitten im Brainstorming, Genaueres steht noch nicht fest", so die Stadträtin. Das dieses Fest dann wieder Internationaler Kulturlustgarten heißen wird, scheint unwahrscheinlich. Und es verärgert die Stadträtin schwer, dass Arzig den Internationalen Kulturlustgarten nun in Wittenau veranstaltet. "Herr Arzig hat nicht das moralische Recht, weiter unseren Traditionstitel zu benutzen", meint Kaddatz. Dass der Titel bislang nicht geschützt ist, will sie nicht gelten lassen. "Wir hatten in all den Jahren schließlich keine Veranlassung dazu." "Die Titelschutzaktion läuft schon", lässt Henry Arzig dazu verlauten.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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