Abschied von einem ganz Großen: Sulky-Legende Gerhard Krüger ist tot
Tempelhof. Er war einer der Größten, die der deutsche Trabrennsport jemals hervorgebracht hat: Am 29. April verstarb Gerhard Krüger im Wenckebach-Krankenhaus im Alter von 92 Jahren.
Wohl kaum jemand hat das Geschehen auf den Bahnen in Mariendorf und Karlshorst so geprägt wie der 1925 in Weißensee geborene Sulkyfahrer, der bis unmittelbar zu seinem Tod höchst agil war und gemeinsam mit seiner Gattin Sybille keinen einzigen Renntag versäumte. Von seinem Stammplatz im Mariendorfer Teehaus aus verfolgte Krüger durch das Fernglas jede Bewegung der Pferde.
Krüger gewann dreimal das Derby und wurde achtmal Deutscher Meister. Doch noch weit mehr als seine nationalen Titel zählte das, was Krüger im Ausland erreichte. Denn der Berliner entwickelte sich zum internationalen Aushängeschild seiner Zunft und fühlte sich auf sämtlichen Rennpisten der Welt wie zuhause. Krüger gewann mit seiner Wunderstute Elaine Rodney zweimal den Prix den France in Paris und triumphierte mit seinen Trabern in nahezu allen bedeutenden Rennen der Welt. Er übertrug seine Leidenschaft zudem auf seinen Sohn Steve, der den Sulkysport ebenfalls zu seinem Beruf machte. Doch obwohl Gerhard Krüger viele Jahre in Italien, Frankreich und den USA gelebt hatte, wusste er stets, wo seine Heimat war, und kehrte 2010 endgültig nach Berlin zurück. Heiko Lingk
Autor:Heiko Lingk aus Marienfelde |
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