Optiker Klaus Hoppe: "Der Laden ist mein halbes Leben"
Mariendorf. Ein überdimensionaler Kopf an einer Giebelwand an der Ecke Westphalweg und Mariendorfer Damm: Das Gesicht ist im Kiez bestens bekannt: Optiker Klaus Hoppe feiert gleich nebenan sein 30-jähriges Firmenjubiläum.
"Der Laden ist schließlich mein halbes Leben", so der 60-Jährige. Nur wenige Schritte vom Plakat entfernt eröffnete der Augenoptiker im April 1984 sein erstes Geschäft am Mariendorfer Damm. Den Optikerberuf hatte er einige Jahre zuvor, nach einer Lehre als Dachdecker und Spengler, aus Liebe erlernt - zu seiner Frau Dörte, die aus einer Optikerdynastie stammt. Gleich im ersten Jahr wurde - nicht zuletzt auf Hoppes Betreiben - die "IG Ma-Damm" als Werbegemeinschaft der Geschäftsleute gegründet. Bis 2000 war Hoppe der Vorsitzende.
1998 eröffnete er nur wenige Häuserblocks weiter ein zweites Geschäft. Sich in so kurzer Entfernung selbst Konkurrenz zu machen, war aber auf Dauer wohl auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Der Optiker behielt schließlich den größeren Laden am Mariendorfer Damm 73, wo er heute vier Mitarbeiter beschäftigt.
"Wurden Sehstärke und Brillengläser vor 30 Jahren, überspitzt gesagt, noch mit der Hand vermessen und geschliffen, geht ohne Computer heute gar nichts mehr", beschreibt er die vergangenen drei Jahrzehnte, in denen er bislang zehn Lehrlinge ausgebildet hat. Hoppe hat auch durch soziale Aktionen von sich reden gemacht, hat Kindern aus armen Familien Fahrräder geschenkt oder 16 Jahre lang Bikertouren für Kinder organisiert und zu diesem Zweck seine Motorradkumpels aus der ganzen Stadt zusammengetrommelt. Ex-Bürgermeister Eckehard Band durfte auch mal mitfahren - und hat sich anschließend gleich selbst eine Maschine gekauft. Das aber ist nur die Spitze der Bezirksprominenz, die sich bei Optiker Hoppe die Klinke in die Hand gibt. Unter vielen anderen sind "paperpress"-Herausgeber Ed Koch, Kampfsportler Lothar Nest oder Sulkylegende Peter Kwiet an Hoppes Brillen zu erkennen.
Horst-Dieter Keitel / hdk
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