BVV beschließt Sitzbank, die offenbar keiner braucht

Um Senioren die Möglichkeit zum Ausruhen zu bieten, soll auf dem Mittelstreifen des Mariendorfer Damms, am Übergang Körtingsstraße/Hausstockweg eine Sitzbank aufgestellt werden. | Foto: HDK
  • Um Senioren die Möglichkeit zum Ausruhen zu bieten, soll auf dem Mittelstreifen des Mariendorfer Damms, am Übergang Körtingsstraße/Hausstockweg eine Sitzbank aufgestellt werden.
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Mariendorf. Selbst schnelle Fußgänger müssen sich beeilen, wenn sie dem Mariendorfer Damm in Höhe Hundsteinweg/Körtingstraße innerhalb einer Ampelphase überqueren wollen. Senioren brauchen in der Regel mehrere Grünphasen.

Dazu kommt, dass dieser Übergang der B 96 mit dem relativ breiten Mittelstreifen überdurchschnittlich häufig von hochbetagten, aber sich noch selbst versorgenden Senioren aus dem nahe gelegenen Seniorenheim Dibeliusstift, oft mit Rollator, genutzt wird.

Dieser Umstand ist auch den Bezirksverordneten Ulrich Hauschild (Bündnis 90/Grüne) und Peter Rimmler (CDU) aufgefallen. Die beiden Bezirkspolitiker sind deshalb zu der Meinung gekommen, dass es „angebracht“ wäre, insbesondere für den genannten Personenkreis eine Sitzbank auf dem Mittelstreifen aufzustellen und den Senioren damit die „Möglichkeit einer Erholungspause“ zu bieten. In einem gemeinsamen, parteiübergreifenden Antrag haben Rimmler und Hauschild vom Bezirksamt nun die Aufstellung einer Sitzbank gefordert und werden diese wohl auch bekommen. Jedenfalls hat schon mal die Mehrheit der Bezirksverordneten zugestimmt. Die Bank soll auf der nördlichen Seite der Überquerung neben der Werbetafel installiert werden.

Die Berliner Woche fragte daraufhin vor Ort etwa ein halbes Dutzend Senioren beim Überqueren des Mariendorfer Damms, ob und gegebenenfalls was ihnen eine Sitzbank auf halben Weg auf dem Mittelstreifen bringen würde. Das Ergebnis war deutlich: Keiner der Befragten würde auf die Idee kommen, sich dort hinsetzen zu wollen. „Ich bin froh, wenn ich hier so schnell wie möglich rüber komme. Wollte ich mich hinsetzen, bräuchte ich ja ewig, allein um wieder hochzukommen“, bringt es Irmgard L. (82) auf den Punkt und wartet auf ihren Rollator gestützt auf die nächste Grünphase. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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