Jubiläum in der Martin-Luther-Gedächtniskirche
Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten unter der Überschrift "Weltweite Versöhnung" werden neben Vertretern anderer deutscher Nagelkreuzzentren Gäste aus aller Welt in dem Gotteshaus an der Kaiser-/Ecke Rathausstraße erwartet. Hintergrund der Geschichte: Um mitten im Kalten Krieg ein Zeichen der Versöhnung zwischen Ost und West zu setzen, kam der Dompropst von Coventry (dort befindet sich das Ur-Nagelkreuz) ins geteilte Berlin und übergab am 14. Oktober 1962 sowohl dem Kirchenkreis Tempelhof als auch der Gemeinde Alt-Pankow im Ostteil der Stadt jeweils eines dieser berühmten, aus versilberten Hufnägeln zusammengeschweißten "Nagelkreuze von Coventry". Die neuzeitliche und symbolträchtige Reliquie wurde ursprünglich zur mahnenden und warnenden Erinnerung an die Zerstörung der Kathedrale von Coventry durch deutsche Bomben am 14. November 1940 geschaffen. Seitdem steht das Nagelkreuz von Coventry "für die Idee der weltweiten Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Gedanke der Versöhnung wurde Weihnachten 1940, sechs Wochen nach der völligen Zerstörung der Stadt Coventry, vom damaligen Dompropst der Coventry-Kathedrale, Richard Howard, in den Trümmern gepredigt"; erklärt Klaus Wirbel, Nagelkreuzexperte der evangelischen Kirchengemeinde Tempelhof, und fügt hinzu, dass es inzwischen weltweit insgesamt etwa 100 dieser von einem Bildhauer geschaffenen Nagelkreuze gibt. "Rund 50 davon in Deutschland, zehn in Berlin", so Wirbel. Seit Anfang 2003 befindet sich das Tempelhofer Kreuz in der Mariendorfer Martin-Luther-Gedächtniskirche. Als offizielles Nagelkreuzzentrum und Mitglied der weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft wird im November auch wieder der "Mariendorfer Versöhnungstag" gefeiert. Ansonsten findet jeden vierten Freitag im Monat um 18 Uhr eine Nagelkreuzandacht in der Seitenkapelle des Gotteshauses statt.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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